Essen liefern lassen - cooler Trend oder Umweltsünde?

Jashan und Divan, 8d, Jürgen-Fuhlendorf-Schule 12. November 2021

Abdul Rahmani (Name geändert) (56 Jahre),
arbeitet seit 15 Jahren als Lieferant bei einer Pizzeria.
Wir haben ihn gefragt, wie er das Essen warm, schnell und umweltfreundlicher liefert. Auf die Frage haben wir folgende Antworten bekommen: ,,Um schneller zu liefern, ist es besser, wenn man die Wege und Straßen genau kennt. Wenn man an einem Ort ist, den man nicht so gut kennt, sollte man ein Navigationsgerät benutzen, um das Essen schnell zu liefern. Ich arbeite seit 15 Jahren, daher kenne ich mich auch sehr gut mit verschiedenen Orten aus. Das Essen wird meistens von einem Mitarbeiter in der Küche eingepackt, aber wenn er viel zu tun hat, packe ich meine Bestellung selber ein. Man muss aber nachdenken, bevor man einpackt, denn der Inhalt muss so eingepackt werden, dass dort drin sich nichts bewegt."

In großen Städten wird das Essen oft mit dem Fahrrad geliefert, wobei eine Stadt wie z.B Hamburg richtig groß ist. Man weiß nicht genau, wie hoch der Anteil der genutzten Verkehrsmittel beträgt. Es ist aber sinnvoll, in Städten mit einem Fahrrad zuliefern, denn so wird die Umwelt weniger verschmutzt und man muss auch nicht durch den Stau in der Stadt fahren. In Dörfern wird meist mit einem Lieferauto geliefert, weil es dort nicht viel oder auch gar kein Stau gibt und die Dörfer liegen oft weit voneinander entfernt. Da Abdul in einem Lieferservice in einem Dorf arbeitet, fährt er auch mit einem Lieferauto. Abduls Meinung dazu:,,Ich finde es ist eine tolle Idee mit einem Fahrrad zuliefern, aber dort wo ich arbeite ist es Sinnvoller mit einem Auto zuliefern, denn man kann so mehrere Bestellungen mitnehmen und wenn man eine Bestellung mitnimmt, die 8km weit entfernt geliefert werden muss, dann kommt man viel schneller wieder zurück als mit dem Fahrrad und man ist auch nicht aus der Puste. ́ ́

Das Liefern von gekochtem Essen gab es schon in der Bronzezeit zwischen 2200 und 800 v. Chr. Wie geliefert wurde, weiß man aber nicht genau. Mit dem Pizza-Lieferdienst haben die Amerikaner mit der Kette,,Dominos'' in 1960 angefangen. In Deutschland kam der Pizza-Lieferdienst etwas später. Deutschlandweit gibt es ungefähr 16.000 Lieferdienste. Darunter knapp 5.200 Pizzerien. Seitdem das Essen liefern lassen ein Trend geworden ist, steigt die Zahl der bestellenden. Abdul erläutert: ,, Für mich ist das kein großes Problem, dass das bestellen von Essen ein Trend geworden ist. Es ist wahr, dass ich dadurch nur mehr Arbeit habe, aber das Liefern ist wirklich nicht so eine schwere Arbeit. Ich habe mich daran gewöhnt und liebe auch diesen Job. ́ ́ Die Zahl der Bestellenden pro Monat liegt bei knapp 16 Millionen Menschen. Daher gibt es auch Millionen von gefahrenen Kilometern und Millionen von Verpackungen
aus Pappe und Kunststoff-sind Lieferdienste also wirklich eine Umweltsünde?

Durch den ganzen Lieferdiensten wird viel CO2 freigelassen, welches nicht gut für die Umwelt ist. Man weiß nicht genau wie viel es ist. Die Verpackung ist für die Umwelt auch schädlich. Allein in Deutschland gelangen insgesamt 446.000 Tonnen Plastik pro Jahr in die Umwelt. Abdul hat eine besondere Taktik, damit er das Essen so umweltfreundlich wie möglich liefern kann: "Meine Taktik ist, einfach mehrere Bestellungen, die möglichst zum gleichen Ort gehören, mitzunehmen. Also z.B wenn gleich 3. Bestellungen nach Kellinghusen sollen nehme ich sie alle mit. Das Gute daran ist, wenn ich alle mitnehme, muss nicht noch ein anderer Lieferant dorthin fahren und es werden weniger Schadstoffe ausgepustet, aber es dauert nur ein bisschen länger als normal, bis das Essen ankommt. Ich verbrauche meistens so viel Treibstoff, dass ich einmal pro Woche tanken gehen muss. Bei einem Lieferwagen mit einem kleineren Tank muss man sogar auch zweimal die Woche tanken gehen. ́ ́

Sind Lieferservices wirklich so umweltschädlich, wie viele denken? Nein, denn wenn es keine Lieferservices gäbe, müssten ja alle einkaufen gehen, damit sie später was zu essen haben. Lebensmittel liefern zu lassen ist umweltfreundlicher, als wenn viele Kunden mit ihrem Pkw zum Supermarkt fahren und selbst einkaufen. Das haben amerikanische Forscher festgestellt. Immerhin benutzen die Lieferdienste eher Pappe und Alu-Schalen, was die Supermärkte nur selten machen. In den Supermärkten wird sehr viel Plastik in Form von Tüten, Verpackungen und auch anderen Sachen verwendet, was umweltschädlicher ist.
Wenn man sich die Supermärkte als Beispiel nimmt, sind die Lieferdienste gar nicht so schlimm im Thema Umwelt.

Zurzeit herrscht die weltweite COVID-19-Pandemie und viele Leute bestellen sich das Essen, anstatt im Supermarkt etwas einkaufen zugehen. Es ist so auch besser für die Umwelt und so sind die Menschen viel besser vor Corona geschützt, da sie nicht zu anderen Menschen Kontakt aufnehmen und sich dadurch auch anstecken.

Rahmanis Meinung dazu:,,Die Lieferdienste sind eine sehr gute Option für die Menschen in dieser harten Zeit. Man kann sogar sagen, dass ohne den Lieferservicen viel mehr Menschen sich infiziert hätten. Seit dem Anfang der Pandemie steigen die Zahlen der Leuten, die bestellen. Das kommt daher, dass die Menschen verstehen was besser für sie ist."

,,Vor der Pandemie gab es noch Restaurants, die noch nachhaltiger waren, aber jetzt darf man die nur betreten, wenn man die 3G Regel einhält. Zurzeit ist das Bestellen die nachhaltigste und eine vor dem Coronavirus schützende Option. Das heißt, jeder der nicht bestellt, macht eine Umweltsünde", grinst Abdul.

 
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