Handynutzung bei Jugendlichen

Albert Zitscher 16. November 2021
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Handysucht macht kurzsichtig

Selbstkontrolle über Handynutzung kann Gesundheitsrisiken verringern

Laut einer Studie des deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes und Jugendalters (DZSKJ) hat während der Corona-Pandemie krankhaftes Computerspielverhalten stark zugenommen. Während es 2019 noch 144.000 mit krankhaften Suchtverhalten waren, sind es in diesem Jahr schon 219.000. Außerdem sind die Kinder viel abhängiger von sozialen Netzwerken wie Tiktok, Snapchat, Whatsapp und Instagram. Dort sind die Zahlen von 171.000 auf 246.000 gestiegen.


Ab wann ist man handysüchtig?
Experten können keine konkreten Handyzeiten für Jugendliche im Alter von 15 – 16 Jahren geben, da die Nutzung des Handys stark variieren kann. Doch wenn alle produktiven Arbeiten am Handy wie z.B Recherchieren in der Schule oder Terminplanung herausgerechnet werden, sollte man nicht länger als 1 bis 2,5 Stunden pro Tag am Handy sein. Dieser Wert scheint allerdings in den Bezug auf die heutige Jugend wenig realistisch. Wöchentlich werden die Handys laut Umfrage im Schnitt 43,7 Stunden genutzt (6,2st./Tag), knapp drei Stunden mehr als 2020, als es noch 40,9 Stunden gewesen seien. Vor der Pandemie im Jahr 2019 hätten die Jugendlichen hingegen nur etwa 36 Stunden pro Woche vor dem Smartphone verbracht.

Doch warum ist man Handysüchtig und was kann man dagegen tun?
Soziale Netzwerke und Handyspiele lösen Dopamin aus Ähnlich wie bei Alkohol, Nikotin oder im Casino. Dieser Botenstoff stimuliert unser Belohnungssystem und sorgt für ein gutes Gefühl. Um die Handysucht unter Kontrolle zu bekommen, hilft es meist schon das Handy auf stumm zu schalten, die Vibration aus oder die Benachrichtigungen einzelner Apps zu deaktiviere. Reduziere deine Apps, also Messenger, Social-Media-Anwendungen oder Newsfeeds, auf das Nötigste. Sonst helfen auch viel Sport, treffen mit Freunden oder Freizeitbeschäftigungen.


Welche gesundheitlichen Risiken gibt es bei einer Handysucht?
Smartphone-Abhängige neigen eher zu Depressionen, Angstzuständen und Stress. Dazu trägt natürlich auch das ständige Bedürfnis up-to-date zu sein und nichts zu verpassen sowie der Druck ständig in sozialen Medien verfügbar zu sein bei. Außerdem gibt es bei einer Handysucht ein erhöhtes Risiko auf eine Kurzsichtigkeit bei Jugendlichen, da die Weitsicht stark vernachlässigt wird. Ständige Benachrichtigungen belasten außerdem das Gehirn und blockieren wichtige Ressourcen.

 
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