Kinder-Influencer

8b, Dahlmannschule 14. November 2021

Viel Erfolg– aber zu welchem Preis?
Kinder–Influencer

"Herzlich Willkommen zu meinem neuen Video...."
Dies ist der Anfang eines Satzes, den viele von uns alltäglich hören.
Ob auf YouTube, Tiktok, Instagram oder anderen Sozialen Medien,
überall begegnen uns berühmte Influencer.
Aber wie alt sind die Influencer eigentliche immer? Darum soll es gehen.
Oft ist es vielen gar nicht bewusst, aber es werden immer mehr Kinder,
die sich im Internet präsentieren.
Ein Großteil dieser Kinder-Influencer sind Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren.
Oft sehen sie sehr gut aus, tragen angesagte Klamotten oder haben z.B. in einem Hobby viel Talent. Sie zeichnen zum Beispiel, oder singen.
Teilweise sind aber auch schon Kinder aktiv, die gerade mal 11 Jahre
oder noch jünger sind.
Häufig sieht man diese auf Familienkanälen. Eltern nehmen ihre Zuschauer in
ihren Alltag mit und zeigen auf diesem Weg ihre Kinder.

So stellt sich doch aber die Frage, ob es überhaupt erlaubt ist, dass Kinder im Internet
so stark gezeigt werden. Gibt es da nicht Regeln?
Viele Apps haben eine Altersbeschränkung. Häufig darf man erst ab 13 Jahren und/oder mit
Einwilligung der Eltern, an einer Plattform teilhaben. Manchen Unternehmen ist das zu kompliziert oder riskant, weshalb man bei ihnen vielleicht auch erst ab 16 mitmachen darf.
Die Altersbeschränkungen stehen nicht ohne Grund da und sollte sich trotzdem ein Kind
einloggen, ist die App datenschutzrechtlich sauber. Sie haben gesagt , dass es erst ab einem bestimmten Alter sicher und gut ist – das Kind ist selber schuld.
Es gibt Apps die stark darauf achten , dass die Nutzer ein bestimmtes Alter haben, es gibt aber auch welche, die das Ganze leider nicht so gut kontrollieren.
Tiktok zieht die Regeln konsequent durch und sperrt häufig Konten, deren Nutzer noch sehr jung sind.
Instagram hingegen, nimmt dies nicht so genau. Oft steht in der Biografie eines jungen Mädchens, dass der Account von den Eltern geführt wird. Dies reicht aus um von Instagramm in Ruhe gelassen zu werden.
Eigentlich dürfte es in Deutschland aber nicht schwer sein, Konten, deren Besitzer noch zu jung sind, zu verfolgen.
In Deutschland herrscht die Impressumspflicht.
In einem Impressum muss der Name von dem angegeben sein, der für den Inhalt verantwortlich ist. Außerdem muss der Wohnort und die E–Mail Adresse in dem Impressum zu finden sein.
Leider ist ein Impressum auf Instagram und Tiktok nicht immer zu finden oder unvollständig.

Es wird sicherlich Fälle geben, in denen Kinder sehr viel Spaß an den haben, was sie
vor der Kamera machen. Dadurch werden ihnen bestimmt auch Türen geöffnet. Jedoch ist es doch kein Hobby, täglich zu Werbespots zu fahren.
Zwar ist es verboten, dass Kinder ihre Zuschauer dazu auffordern, ein bestimmtes Produkt zu kaufen , aber trotzdem gibt es Wege um mit Kindern zu werben. Es reicht, wenn die Produkte kurz in die Kamera gehalten werden.
So muss der Internetstar lediglich ein Video, z.B. eine Morgenroutine, drehen und sagen, welche Produkte es benutzt. Da gerade viele junge Fans, ihrem Idol nacheifern wollen, kaufen sie die Produkte.
Und tada, es ensteht Produktplatzierung.
Minderjährige dürfen Werbeverträge allerdings nicht unterschreiben. Verträge müssen von den Eltern unterschrieben werden.
Nun ist die Frage, ob man dies zur Kinderarbeit zählen kann.
Im Impressum steht, dass die Eltern verantwortlich für die Inhalte eines Kanals zuständig sind, aber trotzdem steht das Kind vor der Kamera.
Das Kind übt also aus, was die Mutter vermarkten will.
Denn ein Kind könnte niemals diese kleinen, versteckten Werbedeals ausmachen.
Viele Influencer haben auch ihren eigenen Shop. Auf Kleidungsstücken steht der Name des Kanals, andere bringen verschiedene Accessoires raus
Zudem sind auch die Gewinnspiele vieler Kinder–Influencer bekannt. Kinder verlosen Gegenstände, die auch aktuell im Trend sind, wie z.B. eine Nintendo Switch.
Solche Gewinnspiele müssen wieder von den Eltern geleitet werden. Ein junges Kind wäre niemals in der Lage, soviel alleine auf die Beine zu stellen. Ist das also Kinderarbeit?
Kinder dürfen in einem Alter vom 3 bis 15 Jahren 30 Tage=60 halbe Tage im Jahr arbeiten.
Pro Tag dürfen sie dies 5 Stunden, davon 3 Stunden vor der Kamera. Ob dies auch immer eingehalten wird, kann und wird leider nicht überprüft werden. Aber wir können uns ja mal fragen, ob das Kind auch einfach so aufhören könnte.
Die Eltern würden wahrscheinlich Sachen sagen, wie „Oh wie schade.." o.Ä.
Denn wo das ganze Geld hinkommt, was verdient wird, weiß man nicht. Hier kann man auch nur mutmaßen, allerdings ist es eher unglaubwürdig, dass das ganzen Geld zu den Kindern kommt.

So fällt es auch oft auf, dass auf Familienkanälen sehr viel auswendiggelernt und eingeübt ist. Man sieht das, wenn Kinder ihre Zuschauer auf dem Kanal willkommen heißen. Nachdem sie etwas gesagt haben, suchen sie oft Blickkontakt, um zu schauen, ob sie alles richtig gemacht haben.
Außerdem ist bei Familienvideos deutlich zu erkennen, wer den Ton angibt - die Eltern.

Kinder-Influencer stehen unter Druck. Ob sie psychisch kaputt sind, lässt sich nur mutmaßen. Es gibt nur sehr wenig Studien, die dies beweisen.
Allerdings sind erwachsene Leute gestresst, wenn der Hype weg ist und Bilder nicht mehr gut ankommen.
Wie soll es denn erst mit jungen Leuten sein, die auch noch durch Schule, Liebe etc. durcheinander sind?

2020 kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass die Nacktheit auf Bildern, besser ankommt als Bilder, mit viel Kleidungsstücken.
Fotos oder Videos, wo man viel Haut sieht, haben deutlich mehr Likes, als die, wo Mädchen vielleicht gerade dabei sind, in Winterkleidung einen Schneemann zu bauen.
Manche Kommentare zu solchen Posts, sind wirklich abwertend.
Es werden Emojis in Formen von Flammen oder Herzen geschrieben.
Man kann auch noch deutlich schlimmere Komentare finden, die schon zur Sexualisierung zählen.

Wenn also, Fotos mit etwas wenig Haut (es reicht ja auch schon ein bauchfreies Shirt) besonders gut ankommen, ist es klar das junge Influencer genau das hochladen. Denn sie hoffen ja möglichst viele Likes zu bekommen.
Nicht nur dies ist gefährlich.
Auch viele berühmte Tänze auf Tiktok, werden zu Liedern getanzt, von denen viele bestimmt nicht die Bedeutung kennen.
Es wird viele Zuschauer geben, die reif sind und nichts Böses vorhaben, aber bei Millionen von Zuschauern, gibt es Erwachsene, die nun mal keine guten Gedanken haben.
Adresse, bürgerliche Namen, alles ist über Kinder-Influencer herauszufinden, ohne sie persönlich zu kennen.

Dort müssen die Eltern eingreifen.
Junge Menschen, kennen die Konsquenzen ihres Handels nicht.
Ihnen sind die Gefahren nicht bewusst, sie sind unreif.
Es kommt manchmal rüber, als wären die Influencer 16. Es wird über Depressionen geredet, Tiktok Trends werden nachgemacht, die daraus bestehen, zu sagen, dass man sich nicht zwischen dick werden und Sport machen entscheiden kann. Darüber sollten Jugendliche in diesem Alter eigentlich nicht so stark reden. Geschweige denn, sollten sie Videos posten, wo sie weinen oder depressiv rüber kommen.
Viele Tänze wirken sehr fraulich, was nicht sein muss.

Es wird ja nicht bezweifelt, dass es auch eine schöne Erfahrung sein kann und dass man viel Erfolg und Spaß mit Social Media haben kann.
Aber die Folgen dafür sind zu krass.
Kinder und Jugendliche werden sexualisiert, stehen unter Druck und es steht in Frage, ob es ab einem bestimmten Zeitpunkt Kinderarbeit ist.

Eltern sollten ihre Kinder über Social Media aufklären. Das Thema Soziale Netzwerke ist sehr wichtig, da Kinder schon sehr früh in Berührung mit diesem Thema kommen.
Da Kinder einfach in ihrem Kopf nicht so reif sind, wie Erwachsene, sind sie sich vieler Gefahren nicht bewusst.
Auch in Schulen sollte man dieses Thema behandeln.

Social Media kann Türen öffnen und viel Freude bereiten, aber der Preis dafür ist an mehr als einer Stelle zu hoch.

Luise Wackrow

Quellen: Youtube
Tiktok Instagram
Wikepedia
Google

 

 
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