THW-Trainingszentrum: Wohl ein voller Erfolg

Der THW Kiel trainiert in hochmoderner Trainingseinrichtung

ALTENHOLZ. Es riecht nach Harz und abgeriebenem Gummi, man hört die Schuhe der Profis auf dem Hallenboden quietschen. Während Patrick Wiencek sich abseits des Feldes noch aufwärmt, perfektioniert Steffen Weinhold seine Torwürfe und Pavel Horák läuft seine Runden auf der Laufbahn. Sven Ehrig baut schon die nächste Übung auf, als wir von Christian Robohm, dem Pressesprecher des THW Kiel, durch die Gänge des Leistungszentrums geführt werden.
Vor mittlerweile fast drei Jahren ist der THW Kiel in das Leistungszentrum in Altenholz eingezogen. Seitdem wird hier fast täglich trainiert, sowohl von den Profis als auch von den Jugendmannschaften. Doch der Weg dahin war nicht immer ganz einfach: Alleine der Bau des Zentrums dauerte mehr als zwei Jahre: "Auf dem Gebiet standen ja voher noch Bäume drauf, wenn das gerodet wird, waren es schon zweieinhaln Jahre", sagt Robohm. Außerdem kostete die Errichtung der Anlage ungefähr 16 Millionen Euro.
Die Profis und der Trainer- und Mitarbeiterstab sind trotzdem sehr zufrieden mit der neuen Anlage und dem neuen Wohnbereich, welchen sie gemietet haben. Das ist aber auch durch die Tatsache bedingt, dass sie während des Baus viele ihrer Ideen einbringen durften, um das Gelände für sie zu optimieren: „Wir sind als Ankermieter hier reingegangen, durften aber in der Bauphase auch eine Menge eigener Ideen mit einbringen, sodass es nun optimal für uns ist, wie wir uns das vorgestellt haben". Das ist so gut gelungen, dass Profis oder auch vor allem Jugendspieler, die normalerweise etwas weiter weg residieren, direkt neben der Geschäftsstelle und Halle leben können. Diese wohnen im „Campus" wie in einer Studenten- WG, teilweise auch zusammen mit Fußballspielern von Holstein Kiel.
Bei unserer Tour über das Gelände erleben wir zwar nicht direkt das Leben im Campus, allerdings sehen die Gebäude, in denen die größtenteils Jugendspieler campieren. Jedes Gebäude besteht aus sechs unterschiedlich großen WG´s mit eigenem Balkon beziehungsweise Terrasse und am Design erkennen wir, dass die WG´s modern eingerichtet sind. Von hier aus machen sich die hier wohnenden Spieler gleich auf den kurzen Weg zum Mittagstraining in der Halle nebenan.
Das Gelände, inklusive der Bürotrakte und den oben genannten Campus-Gebäuden, dehnt sich auf 9.600 Quadratmeter aus. Das ist eine ganz schöne Menge, für Halle, Geschäftsstelle, Mitarbeiterrestaurant und die restlichen Teile allerdings natürlich auch nötig. Alleine die Halle, inklusive Kabinen Fitness-, Physio- und Videoräumen, hat 4.000 Quadratmeter. Der Bürotrakt ist 460 Quadratmeter groß und hat Platz für ungefähr 50 Mitarbeiter. Ein enormer Vorteil ist auch, dass Geschäftsstelle und Mannschaft nicht wie vor der Eröffnung voneinander getrennt sind, als die Geschäftsstelle noch an der Halle war und die Spieler zum Teil bis aufs Ostufer fahren mussten, um zu trainieren. Nun arbeiten sie quasi direkt nebeneinander. Das macht jetzt auch die Jobs der Geschäftsstelle leichter, weil die Mitarbeiter nicht mehr teilweise eine dreiviertel Stunde fahren müssen, um mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten oder sie zu sehen. Vor der Fertigstellung des neuen Komplexes hat die Profimannschaft in vier verschiedenen Hallen trainiert, welche sie sich teilweise mit Schulen teilen mussten: "Wir haben in Wellsee in einer umgebauten Tennishalle trainiert, auf einem dreiviertel Handballfeld, weil mehr nicht reinpasste.", sagt Robohm dazu. All diese Probleme existieren dank des Lesistungszentrum nicht mehr und werden auch nicht mehr auftauchen. Nun kann der THW wie gewünscht die "professionellste Mannschaft", so Robohm, sein.
Als wir mit der Besichtigung und dem Interview fertig sind, gibt es für uns hier nichts mehr zu tun und wir verlassen das Gelände des Leistungszentrums. Die Profis und Jugendspieler allerdings haben nun noch einen harten Trainingstag vor sich.