Tiere in Zeiten von Corona

Ella, Amelie und Anna-Lena, 8b, Gymnasium Altenholz 19. November 2021
© Anna-Lena Ahrensdorf

Schon wieder klingelt das Telefon im Tierheim Uhlenkrog und die Leiterin des Tierheimes weiß, dass es wie fast immer eine Anfrage für ein Tier ist. In Corona-Zeiten hat sich die Anfragerate von Menschen nach Tieren aus dem Tierheim deutlich gesteigert, jedoch konnten nicht viele Tiere vermittelt werden. Während der Schließung des Tierheimes und der staatlich verordneten Kontaktbeschränkungen konnten die Tiere nur mit einem Termin vermittelt werden. Eine kontaktlose Vermittlung ist nicht möglich, denn die Interessenten und die Tiere benötigen ausreichend Zeit, um sich kennenzulernen.
Durch die Quarantäne und der Möglichkeit von Homeoffice in Zeiten von Corona haben viele Menschen Langeweile verspürt und das Bedürfnis nach einem Haustier stieg. Insgesamt wurden in der Pandemie ca. 1 Millionen Haustiere angeschafft. Auch das Interesse an einem Hund wuchs und es kam zu einer größeren Nachfrage an freien Plätzen in den Hundeschulen. Auch hier führten jedoch die angeordneten Kontaktbeschränkungen innerhalb der Pandemie dazu, dass Gruppenangebote nicht stattfinden konnten, sondern ein Training ausschließlich einzeln stattfand. Phasenweise mussten die Hundeschulen sogar ganz schließen. Dies bedeutete aber auch eine eingeschränkte Sozialisierung der Welpen, denn für diese ist der Kontakt zu anderen Welpen oftmals wichtig.
Das hohe Interesse an Tieren in Zeiten zu Corona, vor allem am Welpen hat auch leider den illegalen Welpenhandel stark gefördert. Diese Aussage wird auch durch die Tierarztpraxis von Dr. Anja Ripken aus Dänischen Hagen sowie der Hundetrainerin Nicole Dragusha unterstützt. Hundewelpen wurden z.B. über einen Parkplatzhandel verkauft. Diese Tiere stammen meist aus dem Ausland, werden in Lastkraftwagen nach Deutschland gebracht und sind weder geimpft noch gechipt.
Der Zuwachs an Haustieren ist auch in der Tierarztpraxis durch eine gestiegene Zahl an Patienten spürbar. Gleichzeitig ist der Organisationsaufwand in der Praxis in Zeiten der Pandemie deutlich gestiegen. Während der Kontaktbeschränkungen gab es in der Praxis zum Beispiel zwei Teams, die sich nicht begegneten. Ein Tierarztbesuch ist auch weiterhin nur mit Voranmeldung möglich.
Mit dem Ende der Kontaktbeschränkungen und der Rückkehr zum Arbeitsplatz stellen viele Menschen nun leider fest, dass es Ihnen an der notwendigen Zeit für ein Haustier mangelt und geben es ins Tierheim ab oder noch schlimmer, setzten es einfach aus. So berichtete die Leiterin des Tierheimes, dass ein Hund sogar schon nach wenigen Tagen beim neuen Besitzer wieder zurück ins Tierheim gebracht wurde. Das Tierheim Uhlenkrog in Kiel allein hat insgesamt ca. 1304 Tiere aufgenommen. Zum Glück ist genügend Platz für alle Tiere vorhanden.

 
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