Umstrittener WM Austragungsort Katar

Johan Rohwer,Leopold Erbersdopler (Gym Ahz, 9a) 17. November 2021

Menschenrechtsverletzungen in Katar: 6500 Tote


Am 21 November 2022 startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar und alle sind gespannt. Außerdem sind alle Fußballfans gespannt, da es die letzte für viele Superstars sein wird. Vorort laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren und sind im vollen Gange. Für die Bauarbeiten werden auch viele Arbeiter benötigt, die aber zu oft unter unmenschlichen Lebensbedingungen ausgesetzt werden und unfair für ihre Zeit in Katar abarbeiten müssen.


"Die WM wird nicht nur noch besser als die in Russland, sondern wird auch dauerhaft für positive Veränderungen in der Region sorgen" ,sagte der FIFA Präsident Gianni Infantino während des FIFA Kongresses, der online per Videokonferenz abgehalten wurde. Das für diese WM allerdings viele Arbeiter unter schlimmsten Bedingungen arbeiten, essen und schlafen müssen, ist eine nicht zu verachtende Tatsache.
Prognosen des internationalen Gewerkschaftsbundes ergeben, dass bis zum Beginn der WM noch bis zu 4000 Arbeiter beim Bau der Stadien sterben werden. Für die Spiele stehen acht luxuriöse Stadien zur Verfügung, die alle über eine sehr moderne Ausstattung verfügen. Im Bayt-Stadion wurden Hotelzimmer im Stadion errichtet welche einen Balkon besitzen, welcher direkt auf die Tribüne führt. Neuste Kühlsysteme ermöglichen angenehmere Temperaturen in den Stadien für Spieler und Zuschauer. Ob diese überhaupt gebraucht werden, da die WM im Winter sattfinden soll, ist ungewiss. All dies soll den Gästen und Fans einen angenehmeren Aufenthalt und die beste Weltmeisterschaft bieten, die sie je gesehen haben. Was diese architektonischen Meisterwerke allerdings für einen immensen menschlichen und finanziellen Preis haben ist den meisten fußballbegeisterten Zuschauern gar nicht bewusst.
Die meisten erwarten eine spannende und denkwürdige WM, da dies zum Beispiel die letzte für Ronaldo sein wird. Dass dies einen erfolgreichen Abschied mit sich zieht, ist zu erwarten, doch klar ist dass die Meinungen zur WM-Vorbereitungen und dem Austragungsort weit auseinander gehen. Einige sind sich der Umstände für Arbeiter in Katar im klaren. Andere meinen, dass alles nur übertrieben sei und es bestimmt gut wird.
Den rund 1,6 Mio. Gastarbeitern, überwiegend aus Indien, Nepal und Sri-Lanka, wurde bei der Einreise in Katar der Pass weggenommen. Die ohnehin kaum etwas bei sich habenden wurde so eine selbst bestimmte Ausreise verwehrt. insgesamt haben sie ohnehin kaum Rechte. Hinzu kommt, dass die Behausungen nicht menschenwürdig und die Bezahlung nicht dem ihnen versprochenen Lohn entsprachen. Unter diesen Bedingungen sind nicht alle Arbeiter in der Lage, den Belastungen Stand zu halten. Schon 6500 Arbeiter haben beim Bau der Stadien ihr Leben gelassen. Laut Norbert Blümm ist der Vergleich mit Sklaven, die am Bau der Pyramiden geholfen haben, nicht sehr weit hergeholt.
Nach unserer Straßenumfrage gibt es eine deutliche Mehrheit für einen Boykott der WM in Katar. Die Menschen wollen es ungern akzeptieren, dass eine Fußballweltmeisterschaft in einem Land stattfindet, wo die Arbeiter schlecht behandelt werden und es wenig Menschenrechte gibt.
Der deutsche Fußballkommentator Hansi Küpper sagte: „Heute hat die FIFA die Seele des Fußballs für ein paar Petrodollars in die Wüste verschachert."
Trotz starker Kritik, ist für die Deutsche Nationalmannschaft ein Boykott keine Option. Leon Gorezka sagte, dass man in Zukunft mehr bedacht bei der Entscheidung des WM Austragungsortes walten lassen müsse. Die Stadien, die für das Fußball Turnier errichtet wurden, werden nach der WM vermutlich nicht mehr genutzt. Das Ras-Abou-Aboud-Stadion in Doha wird speziell hierfür gebaut und soll nach sieben Spielen direkt wieder verschwinden. Errichtet wurde es aus 974 Schiffscontainern, die aus recyceltem Material bestehen was wahrscheinlich das einzig Positive neben der Austragung der Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 im Nahen Osten ist.

 
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