Von der Hundewiese ans Krankenbett

Jo Lina Gerull, 8d, Käthe-Kollwitz-Schule 10. November 2021
Hund Theo © Jo Lina Gerull © Jo Lina Gerull

Ein Tag im Leben des Therapiehundes Theo

Kiel. Es ist noch früh am Montagmorgen, als Anna sich mit ihrem Hund Theo auf den Weg zu einem kleinen Morgenspaziergang im Schrevenpark macht; doch das ist nicht das Einzige, was heute bei den beiden ansteht. Es wartet nämlich eine ganz besondere Aufgabe auf den wuscheligen Riesenschnauzer-Königspudel-Mischling.

Theo macht sich auf den Weg in die Kinderklinik des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, wo er heute zum dritten Mal die 7-jährige Mona (Name geändert) besucht, welche an einer akuten Leukämie leidet und deswegen dreimal die Woche in die Kinderklinik kommen muss. Als 8-Monate alter, gutherziger und lieber Hund, welcher gerade eine Ausbildung zum Therapiehund macht, kommt er zu Mona in die Klinik und hilft ihr, ihre Krankheit für einige Zeit zu vergessen.

Als Anna mit Theo die Klinik betritt, verändert sich die Stimmung sofort. „Alle kommen und begrüßen Theo. Das Pflegepersonal, die Klinikmitarbeiter, die Ärzte und vor allem die Kinder haben Theo schon nach so kurzer Zeit ins Herz geschlossen. Man begegnet sich auf den Fluren und alles scheint so viel leichter. Das ist echt unglaublich", beschreibt Theos Besitzerin Anna. 

So geht es auch Mona. Als der schwarzgelockte, große Hund das Krankenzimmer betritt und sie in seine großen Augen schaut, strahlt sie über das ganze Gesicht. 
Auch Monas Mutter freut sich sehr darüber: „Ich habe meine Tochter lange nicht mehr so glücklich gesehen. Oft war sie wegen ihrer Krankheit sehr still, sie hatte an nichts wirklich Freude, wollte allein sein, und hatte so gut wie gar keine Motivation mehr, irgendetwas zu tun. Seit Theo aber ab und zu kommt, ist alles anders", erzählt Monas Mutter, „Mona ist viel aufgeweckter, ich sehe sie viel häufiger lächeln, und ihre Lebenseinstellung wirkt so viel positiver. Und wenn es Mona mal nicht gut geht oder sie Angst vor einer Behandlung hat, merkt Theo das sofort und er setzt sich zu ihr. So fühlt sich Mona direkt viel sicherer. Man merkt einfach wie gut den Kindern so ein Therapiehund tut, und ich bin sehr dankbar, dass es Theo gibt", fährt die Mutter fort.

Als Anna ihren Hund dann nachmittags aus der Klinik abholt, möchte sich Mona am liebsten gar nicht erst von Theo trennen, doch sie weiß, dass sie ihn bald wiedersehen wird. Glücklich winkt sie Theo zum Abschied, als er zusammen mit seiner Besitzerin das Krankenzimmer verlässt.

Am Abend geht Anna mit Theo nochmal eine Runde im Park spazieren, wo er dann noch einige Zeit ausgelassen mit anderen Hunden auf der großen Wiese tobt. Und Anna freut sich, dass sie mit Theo etwas Gutes für andere Menschen tun konnte. 
Später zuhause bekommt Theo dann erst sein Abendessen, bevor er müde in seinem Korb einschläft. Mal sehen, was morgen alles auf Theo wartet. 

 
Dieser Eintrag hat bisher keine Kommentare

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert