Warum Sie sich gegen Echtpelz entscheiden sollten

Hellen-Karlotta Köhler/ WPU Gymnasium Lütjenburg 17. November 2021 3 Kommentar(e)
Ich habe dieses Thema ausgewählt, da ich Tiere liebe und mir ihr Schicksal sehr nah am Herzen liegt. Daher hoffe ich, dass ich Leute, die diesen Artikel lesen auf die Missstände aufmerksam machen kann. © https://commons.wikimedia.org/w/index.php?search=Fur+farm&title=Special:MediaSearch&go=Go&type=image

Seit Jahrtausenden liefert Echtpelz den Menschen Schutz und Wärme in der Kälte, auch heutzutage ist er noch an Jacken, Mützen und Taschen zu finden. Pelz liegt wie immer im Trend. Doch besonders jetzt in Zeiten von Corona wird die Nachhaltigkeit von Pelz mal wieder in Frage gestellt. Denn die Industrie ist grausamer und gefährlicher, als zunächst erwartet.

Es ist nicht lange her, als man groß in allen Schlagzeilen davon gelesen hat, dass Dänemark gezwungen war, 15 Millionen Nerzen zu töten. Da diese Tiere sehr anfällig für den Befall von Covid-19 sind und es auf 284 Pelzfarmen zur Verbreitung dieser mutierten Viren gekommen war, hielt die Regierung das für nötig. Die Tötung stieß auf große Kritik.
"Ich entschuldige mich", sagte Jensen, er Landwirtschaftsminister Dänemarks und tritt danach sogar zurück.
Wieder wurde die Frage aufgeworfen, ob so große Massentierhaltungen nicht sogar ein großer Faktor bei der Entstehung von Pandemien sein könnten. Dass zum Beispiel die Schweinegrippe ihren Ursprung in dieser Haltungsform gefunden hat, ist kein Zufall. Auch Corona ist anscheinend von Fledermäusen auf Kleintiere übergesprungen, bis das Virus auf einem Markt in China die Mensch-Tier-Schranke übersprang.
Dass wir Menschen uns selbst schaden, indem wir immer weiter in die uns nicht vorbestimmten Gebiete der Natur vordringen und sie rücksichtslos vernichten, sollte spätestens jetzt jedem klar geworden sein. Wer weiß, mit was noch alles für Krankheiten wir uns infizieren könnten, wenn wir weiterhin diese Mensch-Tier-Schranke überschreiten.

In Deutschland sind sie zwar aufgrund der neuen Tierschutzverordnungen 2019 verboten worden, dennoch kann man gleich nach der polnischen Grenze auf sie stoßen. Sogenannte „Pelzfarmen" . Besuch ist hier, auf den eingezäunten Höfen, unerwünscht, genauso wie Fotos und Videos. Das könnte schließlich dem Geschäft schaden.

Schafft man es trotzen, einen Blick hineinzuwerfen bietet sich einem das Bild des Horrors: Hilflose Tieren, eng zusammengepfercht in kleinen Käfigen, ausgehungert und oft von Krankheiten befallen. Die Tiere liegen in ihrem eigenen Exkrementen, laufen ihr Leben lang auf grobmaschigem Draht und werden niemals grünen Boden unter ihren Pfoten spüren. Vollkommen ohne Gelegenheit, ruhigen Schlaf zu finden. So verbringen sie ihr tristes Dasein, bis ihnen eines Tages das Fell über die Ohren gezogen wird wobei die Tiere dabei oft sogar noch bei Bewusstsein sind. Anale Stromschläge oder Vergasungen, was ein bis zu 15 Minuten langer Überlebenskampf sein kann, sind nämlich tragischerweise nicht immer tödlich. Das hört sich alles ziemlich grausam an- ist es auch.

Und das nur, damit wir ein weiches, warmes Pelzding an unseren Jacken hängen haben könnten, weil Kunstpelz nicht so ganz so gemütlich ist? Wie können wir - vor allem moralisch - so etwas noch zulassen, wenn wir doch sonst schon so weit entwickelt sind? Natürlich könnte man jetzt argumentieren von wegen „Ja, aber wir Menschen haben schon, seitdem wir uns kleiden, Pelz getragen!". Vor 5.000 oder auch 100 Jahren hatten wir Menschen allerdings auch noch nicht die Möglichkeit, uns im Winter mit Klamotten anders warm zu halten. Jetzt haben wir die.
Gibt es für diejenigen, die trotz der guten Möglichkeit nicht auf Echtpelz verzichten können - aus welchen Gründen auch immer- eine Alternative, bei der die Tiere nicht so sehr leiden müssen? Es mag sich erstmal vielversprechend anhören, wenn man erfährt, dass der gekaufte Pelz aus zertifizierter Haltung stammt. Zum Beispiel kann das Welfur-Siegel dem Käufer das Gefühl geben, er oder sie hätte mit dem Kauf eines Verifizierten Pelzes nichts Verwerfliches getan. Wenn man allerdings genauer hinschaut, sind auch die Lebensbedingungen der Füchse und anderen Tieren auf den verifizierten Farmen nicht artgerecht.
Solange die Tiere zu fressen haben und gesund sind, kann der Pelz mit dem Siegel ausgezeichnet werden, dafür muss der Käfig theoretisch nur fünf Zentimeter höher sein als es die Europäische Mindestanforderung vorschreibt.
„Immer noch viel zu klein, um einen Fuchs tiergerecht darin halten zu können", sagt Dr. Elke Rauch, eine Fachtierärztin für Tierschutz.
„Füchse haben das Bedürfnis, zu graben, einer Rückzugsmöglichkeit. Sie legen in freier Wildbahn bis zu 20 Kilometer am Tag zurück."
Die nachhaltigste Lösung wäre in jedem Fall der Pelz von von Jägern geschossenen Tieren zu tragen, welcher sonst nicht mehr verwendet wird. Dazu gibt es eigene Firmen wie beispielsweise FriendlyFur oder WePrefur, die ausschließlich den Pelz von Tieren verarbeiten, die ihr ganzes Leben glücklich in einem Wald verbringen durften bis sie von einem Jäger geschossen wurden. So wird ihr Pelz auch nicht einfach entsorgt.

Ich persönlich bin der Meinung, dass Pelz etwas ist, was der Mensch nicht braucht. Es leiden unzählige Tiere unter grausamen Lebensbedingungen, damit wir eine pelzige Kapuze an unserer Winterjacke oder einen knuffigen Anhänger an unserer Tasche hängen haben könne. Und das, obwohl es künstliche Alternativen gibt. Wenn man unbedingt Echtpelz tragen will, dann sollte man sich über deren Herkunft informieren. Die beste Wahl ist es, Pelz von einer Firma, die heimischen Pelz von geschossenen Tieren verwertet, zu kaufen. Je weniger Menschen Echtpelz von Pelzfarmen kaufen, desto seltener müssen Tiere für ihn leiden.

 

 
3 Kommentar(e)
  1. Christian
    18. November 2021

    Ich finde es zwar gut, wie informativ der ist, aber man hätte noch ein bisschen auf die Rechtschreibung und Zeichensetzung achten können.
  2. Lasse
    28. November 2021

    Ich finde deinen Kommentar sehr schön und gut recherchiert. Er ist sehr informativ und es bleibt bis zum Ende interessant.
  3. Lasse
    28. November 2021

    Ich finde deinen Kommentar sehr schön und gut recherchiert. Er ist sehr informativ und es bleibt bis zum Ende interessant.

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