Welle der Verzweiflung - Flut richtet großen Schaden

Matilda Nowotka, Lina Wörner, 9d, JMS Eckernförde 15. November 2021 4 Kommentar(e)
Wohnviertel in Ahrweiler © Uwe Schmidt Peter-Joerres-Gymnasium Ahrweiler © Gunnar Lawrenz

Am 14. Juli diesen Jahres gegen späten Nachmittag hörte Maria im Keller ein Plätschern. Daraufhin ging sie nach unten und stellte erschrocken fest, dass eine Menge Wasser in ihren Keller gedrungen war. Hektisch rief sie die Feuerwehr an und diese riet Familie Schmidt, ihr Haus so schnell wie möglich zu verlassen. Die Feuerwehr vermutete, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis das gesamte Haus unter Wasser stehen könnte. Hektisch und ängstlich begann die Mutter von zwei Kindern mit ihrem Mann rasch die wichtigsten Sachen einzupacken. So schnell, wie es ging, verließen sie Ahrweiler und fuhren vorübergehend zu Freunden, in eine zwei Fahrtstunden entfernte Stadt. Tatsächlich war es die richtige Entscheidung, denn kurz nach der Ankunft erfuhren Maria und ihr Mann Uwe von den aufgelösten Nachbarn und der Feuerwahr, dass ihr gesamtes Haus von einer starken Flut komplett zerstört wurde. Dies konnte die Familie gar nicht fassen.

Doch nicht nur Ahrweiler war von der Flutkatastrophe betroffen, sondern allgemein Westdeutschland, besonders Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, aber auch Nachbarländer wie die Niederlande und Belgien. Für die Unwetterlage in Deutschland war das Tief Bernd verantwortlich. Der Hauptgrund für die lokal großen Niederschlagsmengen war die langsame Fortbewegung des Tiefs.

Nachdem einige Tage vergangen waren, fuhr Maria hoffnungsvoll mit ihrem Mann zum Haus, um zu gucken, was die Flut alles zerstört hatte. Als sie in Ahrweiler ankamen, sahen sie jedoch schon, wie stark verschlammt und ruiniert alles war. Das Ehepaar war geschockt und alles wirkte für sie sehr trostlos und grau. Auf ihrem Weg zum Haus hörte man aufgrund der Schritte durch den Matsch ein lautes Schmatzen. Als sie nun vor einem riesigen Schutthaufen standen, der früher mal das Heim der Familie darstellte, brach eine Welt für Maria zusammen. Familie Schmidt hat nicht nur ihr zu Hause verloren, sondern auch ihre persönlichen Gegenstände und Erinnerungsstücke. Verzweifelt fuhren Maria und Uwe zurück zu ihren Kindern, um sich zu beruhigen und nach einer Lösung zu suchen.

Zu dem ganzen Trubel mussten sie noch am gleichen Abend erfahren, dass die Schule der beiden Kinder ebenfalls komplett von der Flut zerstört wurde. Die beiden mussten jetzt vorübergehend an eine andere Schule ausweichen, die mehrere Stunden Autofahrt entfernt ist und die ganze Situation für die Familie nicht besser machte. Die Kinder müssen täglich rund drei Stunden mit dem Bus fahren, damit sie zur Schule gehen können. Dies ist für die beiden Geschwister nicht sehr leicht, da sie sehr früh aufstehen müssen und dementsprechend sehr müde in der Schule sitzen. Außerdem kosten die Busfahrten eine Menge Geld, ganz zu schweigen von den Kosten, die Maria und Uwe für den Wiederaufbau ihres Hauses haben müssen. Finanziell ist die Lage der Familie durch die Flutkatastrophe nicht mehr gut und sie müssen stark überlegen, was sie kaufen und ob sie es sich wirklich leisten können.

Als Hilfe bot der Staat den Betroffenen Geld zum Wiederaufbau der Häuser und Gebäude an. Glücklicherweise kamen auch viele freiwillige Helfer aus anderen Bundesländern, um beim Aufbau der Gebäude zu helfen und zahlreiche Freiwillige haben Geld und Gegenstände wie zum Beispiel Möbel und Kleidungsstücke gespendet. An vielen Orten wurden zudem Veranstaltungen zum Geldsammeln organisiert, um dieses dann an die Betroffenen der Katastrophe zu spenden. Zum Beispiel hat die Jungmannschule in Eckernförde einen Spendenlauf veranstaltet, bei dem jede Klasse eine Stunde lang 400 Meter lange Runden gelaufen ist. Pro Runde hat dann jeder Schüler und jede Schülerin Geld von den Sponsoren bekommen. Die gesamten Einnahmen wurden anschließend an das Peter-Joerres-Gymnasium, auf das auch die beiden Kinder von Maria und Uwe gingen, gespendet. Mit Hilfe dieser Zuwendung und dem Geld vom Staat wird die Schule nun wieder aufgebaut, sodass der alltägliche Unterricht so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden kann.

Auch das Haus der Familie Schmidt wurde mit Hilfe von Freiwilligen und Geld vom Staat wieder aufgebaut. Als es nach drei bis vier Monaten Bauzeit wieder bewohnbar war, waren Maria und Uwe unglaublich froh und erleichtert, wieder ein eigenes Zuhause zu haben. Jetzt kann die Familie schon annähernd ein ganz normales Leben führen. Jedoch haben die Schmidts durch die Flut viele persönliche Sachen verloren, die nicht zu ersetzen sind. Die Familie ist sehr traurig über die Verluste, aber sie sind sehr froh, dass es ihnen gut geht und sie die Flutkatastrophe ohne körperliche Verletzungen überstanden haben. Allerdings war es für die beiden Kinder eine schwere Zeit und sie haben das Ganze bis jetzt nicht richtig verarbeiten können.

Familie Schmidt ist allen, die sie in der schweren Zeit unterstützt haben, sehr dankbar und freut sich nun auf bessere Zeiten.

 
4 Kommentar(e)
  1. Paulina
    16. November 2021

    Dieser Artikel hat mich sehr berührt, weil es schlimm sein muss alles in seinem Leben und sämtliche Erinnerungen zu verlieren.
  2. Evelaine Burdek
    16. November 2021

    Hallo ihr beiden. Ich muss sagen - ihr habt eine gute Themenauswahl getroffen! Diese Katastrophe ist ein wichtiges Thema, welches uns schon leider länger als nötig begleitet. Die Idee aus der Sicht der Betroffenen zu erzählen, ist sehr effektiv. Dadurch kann man genau nachvollziehen, wie die Menschen sich gefühlt haben müssen.
  3. Paulina
    16. November 2021

    Ich finde, dass du deinen Artikel sehr Informativ und interessant aufgebaut hast. Außerdem finde ich gut, dass du auf die Spendenaktion hingewiesen hast.
  4. Name
    29. November 2021

    Ein wichtiges Thema, was leider sehr viele Menschen betrifft. Du hast alles sehr gut beschrieben, sodass man sich vorstellen kann, wie es in dieser Situation gewesen sein muss.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert