Anne-Mette hat ein Jahr in Italien als Au-pair gearbeitet und erzählt von den Höhen und Tiefen, die es mit sich gebracht hat.
In einer Wohnsiedlung in einem schlichten Einfamilienhaus eine Feuertreppe hoch im Dachgeschoss tritt man in eine typische Studentenbude ein. Es ist eine WG von zwei Freundinnen, die erst kürzlich beide mit viele Erfahrungen aus Italien zum Studieren nach Deutschland zurückgekehrt sind.
Anne-Mette und ihre Freundin sind beide nach ihrem Abitur ins Ausland gegangen. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten nach dem Abi, um ins Ausland zu gehen, so wie z.B. ein freiwilliges ökologisches oder soziales Jahr oder auch Au-pair. Die Studentin meint: "Oftmals sind freiwillige soziale oder ökologische Jahre im Ausland mit hohen Kosten verbunden und deswegen habe ich mich für ein Au-pair-Jahr entschieden, weil es eine gute Möglichkeit ist, viel zu reisen, neue Leute kennenzulernen und den Alltag in anderen Ländern mitzuerleben." Anne-Mette hat ihre Gasfamilie in Italien nicht über eine Agentur vermittelt bekommen, sondern über die Website „Au-pair World". Sie sagt, diese Website sei eine sehr gute Alternative im Unterschied zu den meist sehr teuren Agenturen.
Anne-Mette erzählt von ihrer ersten Familie, in der es wohl nicht so gut lief. „Die Eltern kamen nicht immer mit ihren Kindern klar und es kam zu Konflikten, unter denen ich auch leiden musste. Natürlich gibt es auch immer ein gewisses Risiko, das man mal eine nicht passende Familie erwischt. Aber dann gibt es immer noch die Möglichkeit, die Familie zu wechseln", so die junge Studentin. Dies hat sie dann auch getan und durch diese Situationen lernte sie auch, selbstständiger zu werden.
In der neuen Familie angekommen, nimmt der Tagesablauf wieder eine gewisse Routine an. Meist musste Anne-Mette erst um 9 Uhr aufstehen, weil ihre Gastkinder schon etwas älter sind und allein zur Schule gehen konnten. Vormittags hatte sie frei und konnte einen Sprachkurs besuchen. Nachmittags um 14 Uhr musste sie die Kinder dann von der Schule abholen und zu Nachmittagsaktivitäten bringen oder ihnen bei ihren Hausaufgaben helfen. Abends hat sie dann meistens mit ihrer Gastfamilie zu Abendbrot gegessen oder ist auch öfters mit ihren neuen Freunden ausgegangen.
Sie hat aber natürlich nicht nur Mailand erkundet, sondern war auch viel auf Reisen. Die Gastfamilie hat sie in den Winterferien mit in die Berge genommen, wo sie Ski laufen konnte, und im Sommer mit ans Mittelmeer, wo sie viel Zeit mit den Kindern am Strand verbrachte. Aber sie ist auch nicht nur mit ihrer Gastfamilie verreist, sondern hat auch sehr viele Trips mit ihren Freundinnen quer durch Italien gemacht.
"Im Endeffekt war es eine sehr gute Entscheidung, als Au-pair nach Italien zu gehen, weil ich dort sehr viele Erfahrungen, positive wie negative, gemacht und dadurch sehr viel gelernt habe", berichtet die Studentin. Sie meint, dass jeder selbst seine eigenen Erfahrungen machen muss. Für jeden ist etwas anderes passend, aber sie kann ein Jahr als Au-pair sehr weiterempfehlen.