Ein spannender Einblick in die Aufgaben des Zolls

Mia Biedermann und Laura Thiele, Klasse 9a, Gym AHZ 18. November 2022
Sicht auf das Zollgebäude © Mia Biedermann Sicht auf das Zollgebäude © Mia BIdermann

Wir betreten ein eindrucksvolles Backsteingebäude. Der Eingangsbereich strahlt förmliche Ruhe aus. Wir befinden uns im Hauptzollamt Kiel, welches im Kronshagener Weg liegt. Der Pressesprecher des HZA Kiel nimmt uns nach einer kurzen Wartezeit persönlich in dem großen Komplex in Empfang. Nach einem kurzen Fußmarsch gelangen wir im Büro von Gerrit Zander-Duntze an, der fröhlich und freundlich ist. Der Raum wirkt auf uns neutral und Still mit einer angenehmen Arbeits-atmosphäre. Er ist schlicht eingerichtet mit zwei Schreibtischen, ein paar Stühlen, einem Schrank und einer mit Notizzetteln bestickter Pinnwand.

Zander-Duntze klärt uns darüber auf, dass „das Kieler Hauptzollamt eins von vierzig Hauptzollämtern in Deutschland ist" die strukturell annähernd über den gleichen Aufbau verfügen: Ein typisches Hauptzollamt ist in sieben Sachgebiete eingeteilt, die alphabetisch von Sachgebiet A bis G untergliedert sind. Der Zoll hat einen großen Aufgabenbereich. Er sorgt mit seiner Arbeit für den Schutz von Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft und Umwelt. Das Sachgebiet A ist für die gesamte Verwaltung zuständig, z.B. für die Einstellung von neuem Personal, unter anderem auch für die Planung von Haushaltsmittel und Beschaffung von Einsatzmittel. Das Sachgebiet B ist für die Erhebung der Abgaben wie Zölle und Steuern, z.B. KFZ-Steuer zuständig. „In Sachgebiet C sind die Kontrolleinheiten unterwegs" so Zander-Duntze. Hier findet man auch die Einsatzfahrzeuge, die auf den Straßen unterwegs sind, um Kontrollen durchzuführen.

In dem immer noch ruhigen Büro schaut man aus dem Fenster direkt auf die anderen Gebäude des HZA. Zander-Duntze welcher uns gegenüber immer noch sehr entspannt wirkt,lehnt sich zurück in seinen Stuhl, um uns weiter über den Zoll zu berichten.

Der Zoll geht ebenfalls gegen organisierte Kriminalität, z.B. Bandenkriminalität vor. Hier arbeiten Kollegen des Sachgebietes C mit dem Zollfahndungsamt Hamburg zusammen. Als Beispiel veranschaulicht er uns einen erst kürzlich aufgeflogenen Drogenschmuggel. Zöllnerin und Zöllner des HZA Kiel haben bei einer Fahrzeugkontrolle auf dem Fährbahnhof Puttgarden ca. 580 kg Haschisch in einem Kleintransporter auf dem Weg von Spanien nach Schweden entdeckt und sichergestellt. Dieser hatte laut Frachtbrief Gipsplatten in Spanien geladen. Das sichergestellte Haschisch hat einen geschätzten Straßenverkaufswert von ca. 5,8 mio. Euro. Zander-Duntze erzählt, dass man für einen Erfolg „ein gewisses Bauchgefühl und einen Jagdinstinkt sowie eine Risikoanalyse benötigt". Außerdem unterstützen zum Teil auch vierbeinige Kollegen den Zoll bei der Arbeit der Zollkontrollen. Gemeint sind hier natürlich gut ausgebildeten Zollspürhunde. „Ein Hund zeigt durch einfrieren vor der Tasche an, wo sich was befindet oder befunden hat",erklärt er uns. Es gibt natürlich auch Tabak und Bargeldspürhunde.

Im Rahmen der Gesetze und Rechtsgrundlagen darf der Zoll ziemlich viel. Er darf Menschen und Fahrzeuge kontrollieren und durchsuchen. „ Jedoch nur wo Verdacht besteht, dass sie in Schmuggel involviert sind", berichtet Zander-Duntze.

Er erzählt uns: „die Pressesprecher machen alles was das Hauptzollamt Kiel nach Außen und Innen kommuniziert, dazu gehören Pressemitteilungen und auch Messeauftritte." Es wirbt auch bei der Jobmesse mit einem Werbestand, denn sie wollen möglichst viele junge Leute für den Job begeistern. Es gibt 48000, Menschen die in ganz Deutschland beim Zoll arbeiten. Davon sind rund 900 im Hauptzollamt Kielbeschäftigt, welches von Herrn Dütsch geleitet wird. Der gesamte Zoll gehört zum Bundesfinanzministerium, dies führt Christian Lindner.

Nach dem knapp 30-Minütigen Interview verlassen wir das immer noch ruhige Büro mit unseren „Give-away" Beuteln, die Zander-Duntze uns zuvor gegeben hat. Welche mit einem Zollstock, zwei beuteln, einem Popsocket und Notizzetteln bestückt sind. Danach gehen wir durch die langen schmalen Flure. Zwischendurch hört man Arbeitende leise lachen und reden. Anschließend gehen wir das von Tageslicht beleuchtete und hallende Treppenhaus hinunter. Daraufhin gelangen wir nun wieder im Eingangsbereich des Zolls an. Dort verabschiedet uns dann der nette sympathische Pressesprecher und begleitet uns zur Tür.

 
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