Frau Leben Freiheit

Kiro 16. November 2022 5 Kommentar(e)
Zhina Amini © https://www.sozialismus.info/2022/09/gerechtigkeit-fuer-zhina-mahsa-amini-nieder-mit-dem-islamischen-regime/

 

Wenn du heute vor die Tür gehst, hörst du Schreie. „Jin Jian Azadi", klingt es durch die Straßen des Iran. Asche befleckt den Boden und der beißende Geruch von Rauch steigt einem in die Nase. Es sind die entflammten hijabs. Stärker brennen nur die Herzen, sie brennen aus Wut und mit dem Verlangen nach Freiheit. Seit Wochen protestieren hier Aktivist*innen und Menschenrechtler*innen. Genauer gesagt seit dem 16.9.22.
Ein Tag, der nun mit genauso viel Trauer wie Bedeutung in die Geschichte eingehen wird. Es ist der Todestag Zhina Aminis. Eine junge 22 Jahre alte iranische Kurdin, die immer nett und aufgeweckt war. Geliebt hat Zhina das Tanzen, Musik, Reisen, Theater und Kunst. Sie war selbständig und wurde erst gerade an der Juristische Fakultät der Urmia Universität angenommen. Jeder mochte sie. Wieso also musste sie sterben?
Im Jahr 2005 entschied sich der Oberste Revolutionsrat für die Gründung der Sittenpolizei, die Sitten wie unter anderem die Kopftuchpflicht durchsetzen soll, die seit dem Präsidentenwechsel noch strenger kontrolliert wird. Obwohl das Ministerium für Kultur und Islamische Führung mit der Umsetzung beauftragt ist, beteiligen sich das Innenministerium und die Polizei ebenso. Durch Gewalt und brutales Vorgehen verbreitet die Sittenpolizei Angst und Schrecken. Polizeigewalt ist ein ständiges Problem.
Dieser Gewalt scheint auch Zhina zum Opfer gefallen zu sein. Aufgrund eines angeblichen Verstoßes gegen die Islamische Kleiderordnung wurde sie von der Moralpolizei verhaftet. Zwei Stunden später lieferte ein Krankenwagen sie schwer verletzt ein. Zhina verstarb kurz darauf im Krankenhaus. Dass dies nicht das Verschulden von Sicherheitskräften oder Polizei war, und laut der Gerichtsmedizin Schläge nicht die Todesursache seien, wirkt auf Aktivist*innen und Menschenrechtler*innen gar unmöglich.
Sie alle kämpfen. Die Last der Ungerechtigkeit trifft jeden schwer, aber deswegen werden sie nicht aufgeben.
Den andauernden Protesten wird immer noch mit Gewalt und Verfolgung begegnet. Sicherheitskräfte und Beamtete versuchen seit Beginn die Aufstände zu zerschlagen. Mittlerweile wurden über 15.000 Aktivist*innen verhaftet. Einigen droht die Todesstrafe, andere wurden bereits verurteilt, aufgrund von einem der schlimmsten Verbrechen im Iran des „Krieges gegen Gott".
Zhinas Familie schwieg weitestgehend, doch äußerten sich Demonstrant*innen, dass Angehörige bedroht und unter Druck gesetzt wurden. So versammelten Verwandte sich auch nicht, wie traditionell verbreitet, an den 40ten Todestag Zhinas. Angeblich auf Grund einer Gewalt-Andeutung an ihrem anderen Sohn. Trotz dessen versammelten sich tausende Menschen, um zusammen zu trauern. Ihr Cousin sagt:" Sie wurde zum Symbol für Freiheit."

 

 
5 Kommentar(e)
  1. Ray
    17. November 2022

    Heyyo, ein unglaublich interessanter Artikel, sehr berührend und trotzdem sachlich! Es ist so wichtig darüber zu reden was bis heute passiert und sich damit auch klarzumachen, nur, weil hier die meisten in anderen Umständen aufwachsen, dass in vielen Teilen der Welt jeden Tag unfassbar tapfere und starke Menschen für die Gerechtigkeit sogar mit ihrem Leben kämpfen. Danke! Nicht aufgeben , "nieder mit Mullah "
  2. Promedia Maassen
    17. November 2022

    Hallo Kiro, vielen Dank für deinen Beitrag zu dem sehr aktuellen Thema! Es ist wirklich schlimm, was dort momentan passiert und deshalb ist es wichtig, dass darüber berichtet wird, damit hoffentlich bald ein Umdenken stattfindet. Liebe Grüße Das MiSch-Projektteam Carina und Kerstin
  3. Zoe Köster
    27. November 2022

    Hallo Kiro, dein Beitrag gefällt mir sehr, weil du mit diesem Beitrag gezeigt hast, was in der Welt heutzutage für schlimme Sachen passieren.
  4. Zoe Köster
    27. November 2022

    Hallo Kiro, dein Beitrag gefällt mir sehr, weil du mit diesem Beitrag gezeigt hast, was in der Welt heutzutage für schlimme Sachen passieren.
  5. Zoe Köster
    27. November 2022

    Hallo Kiro, dein Beitrag gefällt mir sehr, weil du mit diesem Beitrag gezeigt hast, was in der Welt heutzutage für schlimme Sachen passieren.

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