Wie viele Menschen müssen noch verletzt oder sogar getötet werden, wie viele müssen noch Angst haben, vor die Tür zu gehen aufgrund ihrer Sexualität, Identität oder ihres Aussehens, damit endlich etwas getan wird?
In der Nacht vom 4. auf den 5. November wurden vor dem Lokal „Mum&Dad" eine Gruppe von Männern queerfeindlich beleidigt und mit Messern angegriffen. Grund dafür war, dass einer der Männer lackierte Fingernägel hatte. Ein zur Hilfe eilender Passant kam mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus. Diese Gewalt und Homophobie hat in dieser Welt keinen Platz.
Leider sind solche Taten kein Einzelfall und es wird wieder einmal deutlich, wie dringend etwas getan werden muss.
Derartige Taten, Diskriminierung, Hass und Gewalt sind für viele queere Menschen Alltag. In einer offenen Gesellschaft können wir so etwas nicht akzeptieren. Die Zahl der queerfeindlichen Angriffe ist in Deutschland deutlich gestiegen. Laut Bundesinnenministerium wurde für das Jahr 2021 ein Anstieg von 50% im Vergleich zum Vorjahr gemeldet. Die Dunkelziffer müsste aber noch viel höher liegen, da viele Taten aus Scham nicht angezeigt werden.
Queerfeindliche Gewalt ist eine potenziell tödliche Bedrohung: Gegen diese Gewalt müssen wir uns alle jeden Tag stellen und das hat auch die Politik klarzustellen. Sie hat darüber hinaus Maßnahmen zu ergreifen gegen Queerfeindlichkeit mit öffentlich wirksamen Kampagnen und Aktionsplänen. Aber die Politik schläft und tut zu wenig.