Was macht eigentlich ein Kameramann?

Madita Schroeder, 8b, Ricarda-Huch-Schule 21. November 2022
Kameramann Leif Torben Schroeder: Arbeit auch unter schwierigen Bedingungen © Leif Torben Schroeder

Hinter dem Beruf Kameramann/Kamerafrau steckt mehr, als man denkt. Als Kameramann oder Kamerafrau ist man verantwortlich für die Qualität von Film und Bild. Mehr dazu kann Leif Torben Schroeder sagen. Der ist nämlich Kameramann beim NDR, dem Norddeutschen Rundfunk.

"Es gibt verschiedene Arten von Kameramännern" so Schroeder. Er würde es in die drei Bereiche Studio-, EB- und Film-Kameramann aufteilen.

Der Studio-Kameramann arbeitet hauptsächlich im Filmstudio. Dort arbeitet er im Mehrkameramannbetrieb. Zusammen mit einen Regisseur arbeitet er an der Technik. Herr Schroeder filmt im Studio zum Beispiel das Schleswig-Holstein-Magazin. Das heißt, dass er die Kameras mit einer Steuerung bewegt.

Daneben gibt es die EB. EB steht für Elektronische-Berichterstattung. Der EB-Kameramann ist für den Außenbereich zuständig und viel mit dem Auto unterwegs, aber auch mit anderen Transportmöglichkeiten. Die gesammelten Beiträge - Filmmaterialien - werden von ihm bearbeitet.

Der Film-Kameramann wiederum arbeitet im Bereich Film. Den Kameramann für Film finden wir zum Beispiel bei den Dreharbeiten von "Tatort" oder "Stranger Things".

Schroeder selbst arbeitet in einer Kombifunktion, bei der er den Studio-Kameramann und den EB-Kameramann abdeckt. "Das Rausfahren im EB Bereich macht mir persönlich sehr viel Spaß, da wir weltweit unterwegs sind und ich Sachen sehen kann, in die ich als private Person nie Einblicke erhalten könnte." Hauptsächlich fährt er für das Schleswig-Holstein-Magazin durch Schleswig-Holstein. Für Reportagen fährt er aber auch durch Länder der Südhalbkugel. Schroeder war zum Beispiel schon in Schweden, Ägypten, Afrika und noch vielen weiteren Ländern. Eins seiner weitesten Ziele war Palau, in Mikronesien im Pazifischen Ozean.

Zu der Frage, ob sein Beruf gefährlich sei, sagt er: "Das hängt von einem selber ab, wie weit man gehen möchte." Die Kameraleute beim NDR bekommen unterschiedliche Film-Aufträge. Wenn sie einen Auftrag als zu gefährlich empfinden oder ihn aus einem anderem Grund nicht annehmen möchten, dann können sie ihn ablehnen.

Schroeder taucht für die Arbeit, hat als einer der Einzigen Off-Shore-Kameraleute die Zertifizierung, auf Windmühlen zu klettern. Zudem verfügt er über eine Ausbildung für Einsätze in Krisengebieten (z.B. Niger in Afrika). Diese Tätigkeiten sind zum Teil nicht ungefährlich.

Das Anstrengenste an dem Beruf Kameramann/Kamerafrau ist, dass man nie weiß, was einen am nächsten Tag erwartet. Leif Torben Schroeder erfährt erst am Vortag um circa 17:30 Uhr, welchen Auftrag er am nächsten Tag für hat, da er "tagesaktuell" arbeitet.

Am Liebsten mag er an seinem Beruf, dass er jeden Tag neue Sachen kennenlernt und sehen kann. Schroeder lernt neue Leute kennen und begleitet sie. Außerdem macht es ihm Spaß, den Zuschauern zu zeigen, was außerhalb deren Blickwinkel in der Welt passiert.

Beim NDR werden regelmäßig für ein Jahr Teams eingeteilt. Diese Teams bestehen immer aus einem Kameramann oder einer Kamerafrau und einem Kameraassistenten oder einer Kameraassistentin. Jedem Team wird für ein Jahr ein Auto mit Kamera, Licht und weiterer Ausstattung, die für das Filmen der Beiträge benötigt wird, zugeteilt. Nach einem Jahr werden die Teams neu gemischt und die Autos neu zugeteilt. Schroeder hat für ein Jahr sein Dienstauto mit Film-Ausrüstung, welche dem NDR gehört.

Eine spezielle Ausbildung zum Kameramann oder zur Kamerafrau gibt es nicht, so der NDR-Kameramann. Wer gerne in diesem Beruf arbeiten möchte, kann die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton machen. Dies ist eine dreijährige duale Ausbildung mit theoretischem Unterricht und praktischen Anteilen. Wenn man sich dafür entscheidet, als Kameramann/Kamerafrau zu arbeiten, beginnt man als Kameramannassistent. Der Kameraassistent oder die Kameraassistentin unterstützt den Kameramann oder die Kamerafrau bei der täglichen Arbeit, indem er oder sie bei der Gestaltung von Ton und Licht hilft. Wer an einer Filmhochschule studiert, um den Beruf des Kameramann oder der Kamerafrau zu erlernen, wählt später hauptsächlich den Bereich Film und nicht den Arbeitsbereich von Leif Torben Schroeder.

 
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