WM 2022 in Katar auf den Gräbern von 6500

Frieda Eichmann 8. November 2022 2 Kommentar(e)

Eine WM auf den Gräbern von 6500 Arbeiter, ist das überhaupt zu verantworten?Aus dieser Sicht scheint die Antwort klar: Nein!

Noch nie hat eine WM so viel Gegenwind erhalten wie die WM vom 20.11- 18.12 im Ölemirat Katar, denn die Vorraussetzungen der WM sind nicht zu verantworten. Allein die Menschenrechtssituation in Katar( Frauen und Homosexuelle haben keine Rechte), dann der enorme Kostenpunkt der WM, über 200 Mrd. Euro, und nicht zu sprechen von der Nachhaltigkeit.

Deutschland diskutiert über Energiesparmaßnahmen und kühlt jeden Haushalt um 2 Grad herunter, um Energie zu sparen. Und Katar kühlt nun die Stadien mit enormen Aufwand herunter und stößt die eingesparte Energie und mindestens 3x so viel wieder aus. Warum diskutieren wir dann, wenn Katar, egal was angesetzt wird, das Gegenteil davon macht? Um unsere Klimastreiks in Katar mit neugebauten, hochmodernen Stadien zu bekräftigen, um Pride-Bewegungen im Land ohne Frauen-  und Homosexuellen-Rechte zu unterstützen? Ein komplett widersprüchiges Systen, doch Katar schafft es, dank der Fifa, diese WM zu veranstalten und mit Millionen Zuschauern zu versehen. Katar bietet den Kritikern eine All-inclusive-Reise an, und wer sagt da schon gerne "Nein"?

Das einzig teilspositive Argument pro WM ist nur die Aufmerksamkeit, die Katar nun gewinnt, und damit werden auch international die Probleme offengelegt. Denn auf einmal betrifft es nicht nur Kataris und die Wirtschaft, sondern das Thema rückt immer mehr in den Fokus. Doch können wir im Laufe der WM überhaupt noch Kritik erwarten? Denn auch dieses Thema wird in Katars öffentlichen Medien nicht gerade großgeschrieben. Ganz zu schweigen von der Meinungs- und Pressefreiheit. Katar berichtet zwar, dass es diesbezüglich keine Probleme geben wird, doch können wir solchen Aussagen überhaupt noch trauen?

Das Fazit ist also: So eine Veranstaltung sollte nicht unterstützt werden. Doch nun ist die Entscheidung längst gefallen und wir sollten daraus für die Zukunft lernen. Dies gestaltet sich allerdings durchaus schwierig, denn die Olympischen Winterspiele 2029 sind schon in einem ähnlich problematischen Land angesetzt.

 

 

 

 
2 Kommentar(e)
  1. Promedia Maassen
    15. November 2022

    Hallo Frieda,

    vielen Dank für deinen Beitrag zur bald beginnenden Fußball WM. Wir finden es sehr gut, wie du deinen Text aufbereitet und auch zwischendurch rhetorische Fragen eingebaut hast. Interessant ist auch, dass du darauf ausmerksam machst, dass man auch ein wenig Positives daraus mitnehmen könnte, wenn nun eine große Öffentlichkeit auf das Land und die Probleme schaut und es viele mitbekommen und sich hoffentlich bald etwas ändert. Besonders gut gefällt uns auch, dass du mit dem Hinweis auf die Olympischen Spiele 2029 sogar über die jetzige Fußball WM hinausdenkst.

    Liebe Grüße

    Das MiSch-Projektteam
    Carina und Kerstin

  2. Laura Benk
    15. November 2022

    Hallo Frieda, ein sehr interessanter Beitrag! Besonders gefällt mir das Ende. Die Nachricht von den Olympischen Spielen 2029 ist bei mir noch nicht angekommen und ist gerade sehr schockierend. Insgesamt ist dein Kommentar gut geschrieben!

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