Federer, Nadal, Djokovic.
Diese Namen kennen auch
viele außerhalb der Tennisbubble.
Doch wie sieht das Leben der
Tennisprofis aus, die nicht immer im
Rampenlicht stehen?
Vom 12. bis zum 19. November findet ein Tennisereignis statt, auf das viele Fans hin fiebern. Es geht um die ATP-Finals in Turin. Die weltweit besten acht Tennisspieler liefern sich dort spannende Duelle. Unter den Teilnehmern finden sich Namen wie der Rekord Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic und der aufstrebende Superstar Carlos Alcaraz. Die Spieler können sich bei einem Turniersieg auf 4,8 Millionen Dollar freuen. Bei den kleineren Weltranglistenturnieren sieht die Situation allerdings ganz anders aus. Es gibt verschiedene Turnierklassen der ATP (Association of Tennis Professionals): Grand Slams, die größten Turniere auf der Welt, bei denen jeder Tennisspieler einmal dabei gewesen sein möchte. Die zweitgrößte Kategorie ist die der Masters-Turniere, wie Indian Wells, Miami Open und natürlich auch die ATP-Finals in Turin. Dann gibt es noch 500er und 250er Turniere sowie die Challenger. Abhängig von der Turnierkategorie und dem Zeitpunkt des Ausscheidens (oder sogar dem Sieg) werden Weltranglistenpunkte vergeben. Um in die Tennisweltrangliste aufgenommen zu werden, genügt bereits ein einziger Punkt. Die Schwierigkeit, diesen Punkt zu erlangen, wird vom ehemaligen Tennisspieler Felix Hutt eindrucksvoll in seinem Buch "Lucky Loser" geschildert. Er wollte unbedingt einmal seinen Namen in der Tennisweltrangliste lesen und hat nahezu alles unternommen, um dieses Ziel zu erreichen – leider vergeblich. Da die Rangliste grundsätzlich unbegrenzt ist, werden die Punkte nach 52 Wochen ungültig, wodurch
derzeit lediglich 2236 Spieler in der Weltrangliste verzeichnet sind. Für die Spieler mit einer schlechteren Ranglistenposition ist es ein harter Kampf, sich hochzuarbeiten. In den Grand Slam Turnieren, bei denen der Sieger 2000 Punkte erhält, sind nur die 128 Besten im Feld. Spieler, die bei Challenger-Turnieren auf schlechten Plätzen am Ende der Welt antreten, müssen sich bei einem Sieg mit 100 Punkten begnügen. Bei diesen Challengers halten sich zwei von meinen Interviewpartnern auf: Lewie Lane und Noel Larwig (beide 23 Jahre alt). Lewie ist derzeit die 738 der Welt, Noel hat seine Ranglistenpunkte verloren und kämpft sich im Moment zurück. Beide widmen dem Sport schon ihr ganzes Leben. Dazu Noel: „Ich beschäftige mich eigentlich den ganzen Tag mit Tennis, und wenn ich nicht selbst auf dem Platz stehe, dann gucke ich Tennis im Fernsehen oder fahre auf Turniere, um zuzugucken." Doch um vom Tennis leben zu können, muss man sehr viel investieren. Lewie und Noel sagen beide, es sei sehr wichtig, auf die Ernährung und auf genügend Schlaf zu achten, um am nächsten Trainingstag alles aus sich rausholen zu können. Beide trainieren täglich etwa drei bis vier Stunden Tennis und ein bis zwei Stunden Athletik.