Catch and Release Angeln
Sollte es legalisiert werden?
Catch and Release-Angeln, eine Praxis, bei der Angler die gefangenen Fische wieder in ihre natürliche Umgebung entlassen, erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit. Hier erklären wir, warum das Catch and Release-Angeln so bedeutend ist und wie es die Zukunft des Angelsports beeinflusst.
Allgemeines: Das Fischen von invasiven Spezies ist nicht nur erlaubt, sondern vom Tierschutz unterstützt. So wird das Überleben heimischer Arten gesichert und die hiesige Artenvielfalt erhalten. Das klassische Catch and Release. Der Begriff Catch and Release bedeutet, den Fisch nach dem Fangen wieder freizulassen.
Der Ursprung des Fangens und Freilassens liegt in der Karpfenfischerei. Dort ist es seit längerem Tradition, gefangene Fische zu wiegen, zu vermessen, zu fotografieren und wieder zurückzusetzen. Die Grundlage bildet hierbei neben dem Wunsch, möglichst viele große Fische zu fangen, die verbreitete Ansicht, dass Großkarpfen kulinarisch wertlos seien, was allerdings stark gewässerabhängig ist. Karpfen aus manchen Flüssen und Teichen schmecken auch bei Gewichten von über 15 Kilogramm noch hervorragend, in einigen anderen Teichen sind dagegen schon kleine Fische mit drei Kilogramm kaum noch zu verwerten.
Auch das Fliegenfischen hat in Europa eine lange Tradition, wobei die Entnahme des Fangs eher die Regel war. Die aktuelle Fliegenfischerei setzt deshalb sehr auf das amerikanische „Vorbild" und hat Fangen und Freilassen teilweise übernommen. Inzwischen finden sich Fangen-&-Freilassen-Anhänger aber in allen Sparten der Angelfischerei.
Interview: Ein Mitglied erzählte uns, er angele bereits seit 80 Jahren. Er habe mit 8 Jahren seinen ersten Fisch gefangen. Außerdem berichtete er uns, dass das Gefühl vom Fangen von großen Fischen einen besonderen Reiz ausübe, da man durch die Rute unmittelbar die Kopfschläge und die Fluchten des Fisches spüren könne.
Prinzipiell ließen sie untermaßige gesunde Fische immer wieder frei, berichtete uns einer von ihnen. Als wir sie fragten, ob sie gezielt auf große Fische angeln würden, um selbige nachher wieder freizulassen, stießen wir auf eher durchmischte Meinungen. Sie meinten, es hinge ganz von der Fischart ab. Zum Beispiel einen großen Karpfen wieder freizulassen, hielten alle Anwesenden nicht für äußerst abwegig. Als es allerdings eher in Richtung Meerforelle ging, waren sich alle relativ schnell einig, dass man so einen leckeren Fisch- solange er maßig und zurzeit nicht geschont sei –nicht wieder freilassen sollte.
Letztlich besteht Einigkeit bei der Mehrheit der Mitglieder des Angelsportvereins „Hol Rut": „Es hängt von der Fischart ab, ob man einen Fisch wieder freilassen sollte. Kann das Fleisch eines Fisches nicht richtig verwertet werden, sollte man ihn lieber noch etwas länger seine Bahnen ziehen lassen."