Diese Blumen sind kein Grund zur Freude

Chantal Treschan-Buchholz, Gym. Lütjenburg , 10a 13. November 2023 3 Kommentar(e)
Pinguine auf getauter Landschaft © martin-wettstein (www.unsplash.com) Eisberg schwimmt auf dem Wasser © vendi-saptura ( www.unsplash.com)

2023- Die Antarktis könnte schon bald nicht mehr so aussehen, wie wir sie alle gewohnt sind. Blühende Blumen in der Antarktis? Diese utopische Vorstellung hört sich an wie aus einer Fiktion, aber es könnte sich schon bald als Realität entpuppen. Doch was steckt denn unter dem Eis? Eine ganz neue Welt oder eine Blumenwiese?
Die Antarktis- das erste woran man an den südlichsten Kontinent denkt, ist eine große lautlose, kalte Eiswüste mit Eisbären, viel Schnee und eine unendliche Weite bedeckt mit purem Weiß, Kälte und riesige Eisschollen, die sich auf dem eiskalten Wasser verirren. Dieses Bild entspricht schon lange nicht mehr der Realität. Das Stichwort dieser realen Bedrohung lautet: Klimawandel. Ort der Besorgnis ist zum Beispiel die König-Georg-Insel im Südpolarmeer, etwa 120 Kilometer vom antarktischen Festland entfernt. „Die Antarktis wird in dieser Region von Jahr zu Jahr grüner" so die Forscherin Christina Braun vom Institut für Ökologie und Evolution. Das Eis in der Antarktis spielt eine entscheidende Rolle im Erhalt des Gleichgewichts des Klimasystems weltweit und die Veränderungen dort können große Auswirkungen auf den Rest der Welt haben. Bis zum Ende des Jahrhunderts prognostizieren einige Modelle eine Verdreifachung des eisfreien Landes auf der Antarktischen Halbinsel, was die Besiedlung durch Pflanzen ermöglichen würde. Die meistverbreiteten Pflanzenarten sind ein Süßgras namens Deschampsia antarctica und dem antarktischen Perlwurz, einem Nelkengewächs. Die Anzahl dieses Bewuchses nimmt aufgrund des Klimawandels drastisch zu. Blumen in der Antarktis- das klingt eigentlich schön. Allerdings: Die beschleunigte Blüte in der Antarktis wird den Säuregehalt des Bodens und damit seine chemische Zusammensetzung verändern. Dies hat Auswirkungen auf das Wachstum von Flechten - lebende Organismen, die oft als Bioindikatoren verwendet werden können. Doch auch das Tauen der Eisflächen in der Antarktis hat riesige Konsequenzen, der Meeresspiegel steigt an und besonders besorgniserregend ist dabei, dass die über lange Zeiträume eingefrorenen Schadstoffe wieder freigesetzt werden und es damit zu einer zusätzlichen Schadstoffbelastung kommen kann. Denn aus den Böden entweicht CO2 und Methan, welche den Klimawandel nochmal extra einheizen. Doch dies ist noch lange nicht die einzige Bedrohung, die sich dem Klimawandel zuzuschreiben hat: An den Küsten der Antarktis schmelzen selbst bislang stabile Bereiche des Permafrostbodens schneller als gedacht. Verantwortlich dafür sind die verstärkte Sonneneinstrahlung in dem Gebiet, berichten Forscher im Fachblatt "Scientific Reports". Permafrostboden kann man sich wie eine riesige Tiefkühltruhe im Erdreich vorstellen. Normalerweise ist er gefroren und fest wie Zement. Weicht er auf, wirkt sich das auf das weltweite Klima, auf ganze Ökosysteme, aber auch auf die Landschaft, Infrastruktur, Wirtschaft und Bevölkerung vor Ort. Seen und Feuchtgebiete vertrocknen, der Boden wird instabil und verschiebt sich. Dadurch stürzen Küsten weg, Häuser, Brücken und Leitungen brechen zusammen. Die Folgen der genannten Bedrohungen belasten schon jetzt große Teile der Erde, denn wenn das Eis immer weiter schmilzt, würde dies zu weitreichenden Überschwemmungen und verheerenden Schäden in den Küstenstädten der Welt führen. Um viele dieser Bedrohungen vorzubeugen, müssen wir gemeinsam Treibhausgasemissionen reduzieren und Maßnahmen zum Schutz unserer Ozeane ergreifen, denn Klimaschutz beginnt bei uns!

Quellen: www.unsplash.com, daswetter.com, FAZ.NET, www.spektrum.de, www.umweltbundesamt.de, climate-academy.org, www.mdr.de, www.bild.de, www.greenpeace.de, www.rnd.de, www.ardalpha.de, www.lpd-bw.de, www.welt.de

Bild: Pinguin
Pinguine auf getauter Landschaft
Copyright: martin-wettstein (www.unsplash.com)
Bild Eisberg
Eisberg schwimmt auf dem Wasser
Copyright : vendi-saptura ( www.unsplash.com)

 
3 Kommentar(e)
  1. Emma
    20. November 2023

    Sehr informativer Artikel, vielen Dank ;)
  2. Maxi
    28. November 2023

    Wirklich viele wichtige Informationen und gut in einen Text zusammengefasst. Allerdings hätte ich noch etwas darüber geschrieben was man dagegen tun könnte- weniger Schadstoffausstoß- Maßnahmen zum schützen der Permafrostböden usw.
  3. Maxi
    28. November 2023

    Wirklich viele wichtige Informationen und gut in einen Text zusammengefasst. Allerdings hätte ich noch etwas darüber geschrieben was man dagegen tun könnte- weniger Schadstoffausstoß- Maßnahmen zum schützen der Permafrostböden usw.

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