Ist Zucker wirklich so schädlich, wie alle sagen und wenn ja, wieso verzichten wir nicht einfach darauf?
Zucker ist ein Suchtmittel! Das klingt im ersten Moment ziemlich harsch, aber es stimmt. Zucker macht abhängig und das ziemlich schnell. Das ist auch fast nicht zu vermeiden, weil es in so gut wie allen Lebensmitteln enthalten ist. Genau das ist das Problem, denn übermäßiger Zuckerkonsum kann schwere Langzeitfolgen hervorrufen. Wie zum Beispiel Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauferkrankungen, Depressionen, Schlafstörungen und Konzentrationsschwächen. Warum wir aber weiter hin Zucker konsumieren, ist klar, denn durch den Konsum von Zucker wird das Belohnungssystem aktiviert. Das heißt, der Körper schüttet Dopamin aus (auch das Glückshormon genannt). Logisch, dass man das wieder erleben will. Problematisch wird es dabei, wie irgendwann bei allen Suchtmittel, die Dosis muss erhöht werden. Da wir so gut wie alle von klein auf Zucker konsumieren, können Sie sich vorstellen, was für Mengen an Zucker der Körper benötigt, um dieses Gefühl wieder besonders zu machen.
Eigene Erfahrungen
Doch trifft das auch auf uns Valeria (14) und Luna (15) zu? Sind auch wir so abhängig, dass wir im Alltag nicht mal mehr realisieren, wie viel Industriezucker wir wirklich konsumieren? Und wie wirkt sich der Verzicht auf Industriezucker auf unser tägliches Leben und Wohlbefinden aus? Ist es überhaupt möglich? So haben wir beschlossen, den Selbstversuch zu starten und eine Woche auf Industriezucker zu verzichten.
Die ersten drei Tage waren schwieriger als gedacht, da wir keine unserer gewohnten Mahlzeiten oder Snacks essen konnten. Statt morgens, wie gewohnt ein süßes Müsli oder Toast zu frühstücken, wichen wir auf Naturjoghurt mit Früchten oder Porridge aus. Aber auch hier stießen wir schon auf das erste Problem, denn sowohl in Naturjoghurt als auch in der Milch, die wir für das Porridge benötigten, war Zucker enthalten. Unsere Lieblings- Speisen, wie Bratnudel oder Lasagne sollten uns über den Verzicht hinwegtrösten, leider ohne Erfolg. Dies zeigte sich in einer leichten Gereiztheit und Stimmungsschwankungen. Besonders in den ersten drei Tagen kreisten die Gedanken immer wieder um unsere Lieblingssüßigkeiten. Plötzlich nahm man den Geruch von Cookies in der Cafeteria ganz anders wahr. Eine besondere Herausforderung war es, wenn andere in unserer Umgebung Süßes konsumierten. Erst jetzt fiel uns auf, wie häufig wir in der Werbung angeregt und verführt werden sollten zu naschen. Doch am vierten Tag zeigten sich die ersten positiven Aspekte des Verzichts: Unsere Haut wurde reiner und wir verloren an Gewicht. Leider hielten die leichte Reizbarkeit und die Stimmungsschwankungen bis zum letzten Tag an. Außerdem mussten wir feststellen, dass es sehr schwierig war, auf Industriezucker zu verzichten. Denn in den meisten industriell verarbeiteten Lebensmitteln steckt er drin. Ob in Salami. Kochschinken oder Chips, überall ist er enthalten. Was uns den Verzicht schier unmöglich machte.
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