Meine Mutter kriegt ein Kind.
Aber ich bin ihr Kind, sie brauch kein neues.
Wir warten im Krankenhaus, im Wartezimmer. Hier sind so viele Menschen, es riecht fremd.
Eine Mischung aus Desinfektionszeug und verschiedenen Menschen. Parfum, Waschmittel und neue Klamotten. Viele verschiedene Gerüche. Aber sie riechen streng, irgendwie. Am liebsten mag ich meinen Geruch, bei mir Zuhause, dort fühl ich mich sicher. Am liebsten wär ich jetzt aber auch in meinen Zimmer. In Gedanken bin ich das. In Gedanken bin ich in meinen Bett und schaue mein Zimmer genau an: meinen Geruch, meine Einrichtung, meine Farben. So wie ich es am liebsten mag. Es soll sich nichts ändern. Ich bleibe in meinem Zimmer und bin auch nicht bereit es zu teilen, mein Haus zu teilen, meine Eltern zu teilen. Etwas zu geben. Wir haben viel Platz in unserem Haus, aber nicht für noch ein Kind.
Es ist alles so gewohnt. Ich habe Angst vor Verlust...Mein Haus ist wie mein Land. Ich hab, wie viele Menschen sonst, Angst vor Neuem.
Angst nicht mehr genug zu kriegen, oder sogar genug zu sein. Vielleicht intolerant? Wenn ich nicht bereit bin, jemand Neuen aufzunehmen, den Platz zu teilen. Obwohl das Haus groß genug ist. Oder das Land. Eigentlich habe ich kein Grund. Das Problem liegt bei mir.
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