Schmackhafter Umweltschutz: Die Kieler Meeresfarm

Arik, 10c, Kieler-Gelehrtenschule 7. Oktober 2024 1 Kommentar(e)
Muschelfarm bei der Miesmuschelernte © https://ocean-summit.de/allgemein/meerspektive-muschelfarmerinnen-am-kieler-tiessenkai/

Seit über 120 Jahren gab es keine Muschelfarm mehr in der Kieler Förde. Die ehemaligen Muschelzuchtbetriebe mussten dem expandierenden Militärhafen und dem Nord-Ostsee-Kanal weichen.
Vor zehn Jahren entstand jedoch die Kieler Meeresfarm als nunmehr einzige Aquakultur in der deutschen Ostsee (vgl. M7).

Die Meeresfarm verfolgt nachhaltige Methoden, die die marinen Ressourcen schonen und gleichzeitig eine hohe Qualität der produzierten Lebensmittel sicherstellen. Im Gegensatz zur konventionellen Fischerei, die oft destruktive Praktiken anwendet, ist das zentrale Element der Kieler Meeresfarm die nachhaltige Zucht von Muscheln, basierend auf ihren natürlichen Lebenszyklen. Ihre Methoden werden zudem ständig optimiert, arbeitet die Kieler Meeresfarm doch eng mit Meeresbiologen zusammen (vgl. M1, M3).
Miesmuscheln sind für das maritime Ökosystem in mehrfacher Hinsicht sehr bedeutsam. Zum einen leisten sie durch die Aufnahme von überflüssigen Nährstoffen einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Algenblüten. Zum anderen spielen Miesmuscheln eine entscheidende Rolle als natürliche Schadstofffilter in Gewässern. Diese Eigenschaft der Schadstoffeinlagerung stellt zumindest bei den Miesmuscheln der Kieler Meeresfarm keine Gefahr für den Verbraucher dar; er erhält ein sicheres Lebensmittel, werden doch die Muscheln wöchentlich vom Gesundheitsamt auf ihren Schadstoffgehalt überprüft (vgl. M3, M4, M5, M7).
Auf diesen Umweltschutzaspekt, den der Betrieb leistet, weist die Kieler Meeresfarm durch Bildungsprogramme, Workshops und Informationsveranstaltungen hin (vgl. M1, M2).
Die Kieler Meeresfarm ist jedoch nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch gut aufgestellt: Sie schafft nicht nur direkte Arbeitsplätze in der Muschelzucht, sondern auch indirekte im Bereich der Verarbeitung und Vermarktung der Produkte. Sie ist ein gut florierender Betrieb mit Wachstumspotential, ist doch die Nachfrage nach regionalen, hochwertigen Miesmuscheln noch größer als das bisherige Angebot (vgl. M5, M6).

In Zeiten, in denen der Umgang mit der Ostsee und den Weltmeeren insgesamt doch eher für negative Schlagzeilen sorgt, ist die Kieler Meeresfarm somit ein positives Beispiel für die verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung der Ostsee. Dieser Betrieb zeigt, dass sich wirtschaftlicher Erfolg und ökologisches Handeln gegenseitig begünstigen können.

M1: https://www.uni-kiel.de/pressemeldungen/index.php?pmid=2014-264-kieler-meeresfarm
M2: https://www.business-punk.com/2022/02/wie-in-kiel-die-aquakultur-der-zukunft-entsteht/5/
M3: https://www.kieler-meeresfarm.de/neuigkeiten/
M4: https://www.renn-netzwerk.de/news/detail/wie-miesmuscheln-die-ostsee-sauber-machen
M5: https://www.aquakulturinfo.de/gemeine-miesmuschel
M6: https://kaisergranat.com/kulinarisches/miesmuscheln-kieler-meeresfarm
M7: https://www.prosieben.de/serien/galileo/videos/die-ernte-der-ostsee-miesmuschel-v_15rj3f8ri7pw
M8: https://eucc-d-inline.databases.eucc-d.de/files/documents/00001202_MuK_2018_web.pdf

 
1 Kommentar(e)
  1. Promedia Maassen
    15. November 2024

    Hallo Arik, du hast den Reigen eröffnet, indem du deinen Beitrag auf den MiSch-Blog gestellt hast und dafür erst einmal ein herzliches Dankeschön! Du hast das Eis gebrochen und weitere Beiträge für den MiSch-Wettbewerb sind gefolgt. Das Thema Miesmuscheln hatten wir bisher so nicht auf dem Radar und finden es klasse, dass du uns bei dem Thema mitnimmst und interessante Informationen aus verschiedenen Quellen lieferst. Es hätte sich auch angeboten, ein Interview durchzuführen. Ggf. hättest du für deinen Artikel auf diesem Weg noch mehr Informationen zum Alltag der Muschelfarmerinnen und Muschelfarmer und deren Arbeit in der Kieler Förde erhalten. Vielen Dank für deinen Beitrag ... jetzt bekomme ich Lust auf Miesmuscheln! :) Viele Grüße Dein MiSch-Projektteam Carina und Kerstin

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert