Ein Blick hinter die Kulissen der Wiker Buchhandlung

Mathilda Zander Hebbelschule 8a 17. November 2024 1 Kommentar(e)
Innenraum der Wiker Buchhandlung © Mathilda Zander

Inmitten vieler Mehrfamilienhäuser findet man die Wiker Buchhandlung in der Knorrstraße. Eine inhabergeführte Buchhandlung. So etwas ist selten geworden. Hier habe ich mich mit der Inhaberin Maike Lalowski zu einem Interview verabredet. Ich will wissen, wie sie diesen Laden wirtschaftlich führen kann und einen Blick hinter die Kulissen dieser besonderen Buchhandlung werfen. Beim Öffnen der Tür erklingt das Läuten eines Glockenspiels. Ich betrete den kleinen Verkaufsraum und spüre direkt die gemütliche Atmosphäre, die von den vielen Büchern ausgeht, die in bis zur Decke reichenden Holzregalen einsortiert sind. Das Sortiment ist groß und reicht von Kinder- und Jugendliteratur über Belletristik bis hin zu Sachbüchern. Schwanzwedelnd begrüßt mich Lilly, die Hündin von Frau Lalowski und schaut mich liebevoll durch ihre Hundeaugen an. Gemeinsam mit ihr gehe ich in ein Hinterzimmer, wo Frau Lalowski noch an ihrem Computer sitzt. Als ich sie nach Lilly frage, erzählt sie mir, dass Lilly vor elf Jahren hier im Hinterhof geboren wurde und sie Lilly schon als Welpen bekommen hat. Die Buchhandlung wurde vor genau dreißig Jahren von Frau Lalowski gegründet. Als alleinerziehende Mutter von drei Kindern konnte sie damals nicht stundenlang in einer fremden Buchhandlung stehen. Nach dem Abitur hat Maike Lalowski eine Lehre zur Buchhändlerin absolviert und sich dann nach einem Studium mit der Buchhandlung selbständig gemacht. Eine Buchhandlung verdient im Schnitt 30% an einem Buch, was nicht viel ist, wenn man bedenkt, was davon alles bezahlt werden muss: Miete, Stundenlöhne von Angestellten etc..Also kann sie allein vom Buchhandel nicht leben. Aus diesem Grund hat sie von Anfang an ein zweites Standbein gehabt. Sie ist Aura Soma Beraterin und bietet verschiedene Seminare, Gruppenabende und Einzelberatungan, die man auf ihrer Webseite buchen kann. Frau Lalowski erzählt mir außerdem, dass es ganz verschieden ist, wie viele Bücher sie am Tag verkauft: Mal sind es fünf, mal dreißig Bücher.“ Die Hochsaison für den Bücherverkauf ist die Weihnachtszeit, da werden wesentlich mehr Bücher gekauft. Auch die Corona-Zeit sei kein Problem gewesen, weil viele Stammkunden aus Solidarität weiter Bücher gekauft haben. Auf meine Frage, wer Ihre Hauptkundschaft sei, antwortet sie: „Die Kundschaft hier ist extrem durchmischt. Im Grunde kommen die, die es richtig finden, dass es kleine Läden gibt, und die, die noch ein richtiges Buch in der Hand halten wollen.

Diese kleine Buchhandlung ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Man kann stundenlang in den vielen verschiedenen Büchern stöbern. Man wird fachkundig beraten und falls man trotzdem nicht das richtige Buch findet oder ein ganz bestimmtes im Sinn hat, kann man hier auch jederzeit ein Buch bestellen. Die Bücher werden über Nacht geliefert und sind im Regelfall am nächsten Morgen abholbereit. Für gute Bücher muss man nicht an den Amazonas reisen.

 
1 Kommentar(e)
  1. Promedia Maassen
    18. November 2024

    Hallo Mathilda, ganz lieben Dank für deinen Artikel! Es macht Spaß ihn zu lesen, da du eine schöne Kombination aus szenischen Beschreibungen und Fakten gewählt hast. Man kann dir sehr gut folgen und es ist interessant, wenn auch etwas traurig, zu hören, dass eine Buchhandlung nur ca. 30 Prozent an einem Buch verdient... Hoffen wir, dass viele Menschen den Weg in kleine, urige Buchhandlungen finden und jetzt dort viele Weihnachtsgeschenke besorgen. Liebe Grüße Dein MiSch-Projektteam Carina und Kerstin

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