Ein Job mit Stoff und Stärken

Alma Kruse 17. November 2024 2 Kommentar(e)
Arbeitsraum © Alma Kruse Lilli an ihrem Arbeitsplatz © Alma Kruse

Das Kunsthandwerk der Stiftung Drachensee ist ein Ort, wo Schönes im Miteinander entsteht.
„Unsere Sachen sind ein Produkt aus der Zusammenarbeit von allen. Jeder hat hier seinen Stärken entsprechende Aufgaben", so der Teamleiter des Kunsthandwerks, Lars. Stiftung Drachensee ist ein Arbeitsplatz für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, die die Möglichkeit haben, auf dem zweiten Arbeitsmarkt zu arbeiten. Das Kunsthandwerk gibt es seit ca. 20 Jahren. Dort arbeiten rund 16 MitarbeiterInnen. Die Werkstatt ist insbesondere für die Herstellung von Nähprojekten und kleinen Basteleien, wie zum Beispiel Schmuck oder Schlüsselanhänger, bekannt.
Eine der MitarbeiterInnen ist Lilli, sie ist 32 Jahre alt. Sie hat schon im Mutterleib einen Schlaganfall erlitten und arbeitet seit vielen Jahren im Kunsthandwerk. Lilli hat eine Vorliebe für das Sticken und Nähen. Stolz präsentiert sie eine neue Stickerei, die einmal ein Regenbogenfisch werden soll. „Die Materialien bestellen wir selber, wir haben vor kurzem bei dem Mitflugtag für Menschen mit Handicap viele Spenden eingenommen, sodass wir viel Stoff kaufen konnten.", erzählt Lilli. Seetiere werden am besten verkauft. Das sind Kirschkernkissen in der Optik von Seesternen, Krebsen oder Oktopussen. 
Die Arbeitstage im Kunsthandwerk haben einen festen Rhythmus. „Ich komme um 7 Uhr morgens an. Dann stehen hier meist schon ein paar Leute vor der Tür und warten, dass ich auf den Hof komme und die Tür aufschließe. Regulärer Arbeitsbeginn ist eigentlich um 7:30 Uhr. Da besprechen wir zunächst, was wir so zu tun haben, teilen die Arbeiten auf und fangen an zu arbeiten. Um 9 Uhr ist dann eine Frühstückspause. Nach neun kommen teilweise auch noch Leute. Von 9:30-12 Uhr arbeiten wir. Dann essen wir Mittag. Um zwei Uhr ist Kaffeepause. Danach arbeiten wir bis 15:30 Uhr", erklärt Lars den Tagesablauf in der Werkstatt.
Im Kunsthandwerk werden drei verschiedene Größen von Sport- und Kulturtaschen hergestellt. Außerdem Kirschkernkissen, Brotbeutel und verschiedene Kleinigkeiten. Alle Produkte haben einen maritimen Bezug und tragen das Label „wat moi". "Wat moi" ist die eigene Marke der MitarbeiterInnen des Kunsthandwerks und bedeutet auf plattdeutsch „Wie schön!". Die schönen Dinge des Kunsthandwerks werden unter anderem im Kosmos verkauft, einem Laden, der Start Ups und kreative Unternehmen aus Kiel und dem Norden unterstützt. "Wat moi" ist auch auf den verschiedensten Basaren, wie zum Beispiel dem fecit oder dem eigenem Weihnachtsbasar erhältlich. Außerdem hat die Stiftung Drachensee an ihrem Standort in der Hamburger Chausse 334 in Kiel einen Shop, in dem die Produkte erhältlich sind.
Der Weihnachtsbasar findet am Sa., den 30.11.24 von 10-17 Uhr statt. Er bietet mit seinen abwechslungsreichen Produkten eine gute Möglichkeit, schon mal ein paar Weihnachtsgeschenke bei Lilli, Lars und KollegInnen zu besorgen. Es wird Essen und verschiedene Attraktionen geben. Ein perfekter Tag, um in Weihnachtsstimmung zu kommen.

 
2 Kommentar(e)
  1. Heidi und Jörg
    19. November 2024

    Ein guter Artikel, der uns mitnimmt in die Stiftung Drachensee. Er beschreibt uns die wertvolle Arbeit der Einrichtung,, stellvertretend am Beispiel von Lilli. Es wäre schön, wenn der Artikel die Leser*innen anregt, den Shop oder Weihnachtsbasar zu besuchen.
  2. Beate
    23. November 2024

    Hallo Alma, vielen Dank für den empathischen Bericht, der die wertvolle Arbeit aller Mitarbeiter:Innen im Kunsthandwerk der Stiftung Drachensee würdigt! Ich freue mich auf den Weihnachtsbasar am 30.November.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert