Vor ein paar Monaten war es DIE Nachricht in Kiel: Holstein Kiel steigt in die 1. Liga auf! Und danach? Danach hatten schon alle Sorgen, dass die DFL (Deutsche Fußball Liga) den Aufstieg und vor allem den Verbleib in der ersten Liga immens erschweren würde, weil man ein neues Stadion bauen müsste (es fehlen momentan Tribünenplätze und barrierefreie Zugänge), da es für die Zukunft nicht immer mit Sondergenehmigungen gehen wird.
Das jetzige Stadion hatte nämlich für die Spiele in der 2. Bundesliga nur eine Sondergenehmigung. Wie sollte das nun für die 1. Bundesliga klappen. Als dann endlich die beruhigende Nachricht kam, dass die Sondergenehmigung auch weiterhin gilt, merkten auf einmal alle, dass Kiel langfristig ein neues Stadion benötigt, um nicht von der Sondergenehmigung abhängig zu sein, ob sie nun in der höchsten deutschen Fußballliga spielen oder wieder in die 2. Bundesliga absteigen.
Also musste zuerst ein Bebauungsplan genehmigt werden. Als dies geschah, konnte man endlich diverse Ideen konkretisieren. Ein Architekturbüro aus Frankfurt hatte drei Beispiele als Vorentwürfe vorbereitet. Der erste Entwurf wäre das Stadion um 90° zu drehen. Beim zweiten Entwurf würde das Stadion etwas verschoben werden und es könnte geschlossene Ecken geben. Der letzte Entwurf sieht es vor, das Stadion an Ort und Stelle zu lassen und nur zwei Ecken zu schließen. Einen von diesen Entwürfen können nun bis zum Ende dieses Jahres, also bis Ende 2024, etliche Firmen aus Europa ausarbeiten und einreichen. Das neue Stadion soll eine Kapazität von 21.000 bis 22.000 Plätzen besitzen. Allerdings mit einer Option zum Ausbau auf weitere Plätze. Das Budget für ein neues Stadion beträgt ca. 75 Millionen(!) Euro. Von diesen 75 Mio. Euro übernimmt der Gründer des CITTI-Parks (Sponsor Holstein Kiels) Gerhard Lütje rund 20 Millionen Euro. Der Rest des Geldes kommt vom Land Schleswig-Holstein (20 Mio. Euro), der Stadt Kiel (10 Mio. Euro) und der Stadiongesellschaft durch einen Kredit (25 Mio. Euro).
„Während den Bauarbeiten soll in jedem Fall im Stadion weitergespielt werden", wie Sportdezernent Stöcken sagte, weil das Ausweichstadion wegen der Doppelbelastung ganze 260 Kilometer entfernt in Hannover wäre. Zusätzlich zum neuen Stadion ist auch der Plan ein neues, großes Parkhaus zu bauen, um die ganzen Autos der Fans unterzubringen. Dieses Parkhaus soll möglichst nah am Stadion von Holstein Kiel und möglichst gut zugänglich sein. „Es ist gut, dass es aus dem Stadionbudget von 75 Mio. Euro rausgenommen wurde und abseits davon geplant und gebaut wird", sagte Lütje gegenüber NDR Schleswig-Holstein, „dennoch ist es wichtig, dass das Parkhaus überhaupt gebaut wird".
Momentan sind bei Heimspielen nämlich viele umliegende Straßen zugeparkt, was die Stadt Kiel und vor allem Anwohner verärgert. Und das möchte Holstein Kiel natürlich nicht! Wir drücken also die Daumen, dass diese Planung bis zum Stadionneubau Ende 2025 gelöst ist.
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