Warum leiden so viele Schüler an psychischen Erkrankungen, und was hat das Schulsystem damit zu tun?
Schüler in Schleswig-Holstein und anderen Teilen Deutschlands kämpfen oft mit psychischen Problemen wie Angststörungen und Depressionen. Das Schulsystem spielt dabei eine große Rolle, da der Schulstress und Leistungsdruck die Psyche der Kinder belasten. Jeder vierte Schüler hat psychische Probleme, und viele Studien belegen, dass das Schulsystem mitverantwortlich ist. Aber warum ist das so, und was könnte verbessert werden?
Leistungsdruck und Prüfungsangst
Von Schülern wird erwartet, dass sie in allen Fächern gute Noten schreiben. Der hohe Leistungsdruck setzt sie stark unter Stress, besonders vor Arbeiten. Etwa jeder vierte bis sechste Schüler in Deutschland leidet unter Prüfungsangst. Sie haben Angst vor schlechten Noten und vor der Reaktion der Eltern. Prüfungsangst kann zu Schlafproblemen, Kopfschmerzen und ständiger Angst führen. Die Kinder fühlen sich überfordert und verlieren die Freude am Lernen.
Der Unterricht passt sich nicht den Schülern an
Alle Schüler müssen denselben Stoff zur gleichen Zeit lernen, aber nicht alle Kinder lernen gleich schnell. Manche brauchen mehr Zeit oder mehr Unterstützung, die oft nicht verfügbar ist. Der Fokus liegt auf dem Lehrplan, anstatt auf den Bedürfnissen der Schüler. Kinder, die nicht mithalten können, fühlen sich schnell entmutigt und verlieren die Motivation.
"[...] Aber eines darf dort nicht passieren, dass die Kinder das verlieren, was das Wichtigste für das eigene Leben dann später ist, nämlich diese Leidenschaft." Gerald Hüther, Neurobiologe
Soziale Ängste
In großen Klassen bekommen ruhige und schüchterne Kinder oft weniger Aufmerksamkeit als lautere Mitschüler. Das kann für Kinder mit sozialen Ängsten ein Problem sein. Sie fürchten sich vor Bloßstellung, Sozialer Ablehnung oder davor, vor der Klasse zu sprechen. Diese Ängste können das Lernen schwerer machen und dazu führen, dass sie sich immer mehr zurückziehen.
Bildungssystem Bildungsmonitor 2024
Im Bildungsmonitor 2024 erreicht Schleswig-Holstein Platz 10 von 16. Zwar gibt es gute Ergebnisse bei der Lesekompetenz, doch es wird wenig in Bereiche wie Digitalisierung und die Förderung von MINT investiert. Die Ausstattung vieler Schulen ist veraltet und es fehlen Mittel, um das Lernen zu verbessern.
Fazit und Verbesserungsvorschläge
Das Schulsystem in Schleswig-Holstein und vielen anderen Bundesländern setzt Schüler unter hohen Druck und geht kaum auf ihre Bedürfnisse ein. Mehr Unterstützung für Schüler, die langsamer lernen, könnte ihnen helfen, nicht hinterher zuhängen. Ein flexibler Lehrplan, der mehr auf die Stärken und Schwächen jedes Schülers eingeht, könnte helfen, den Leistungsdruck zu verringern. Zusätzlich wäre es wichtig, den Fokus auf psychische Gesundheit zu legen, indem Schulen mehr über den Umgang mit Prüfungsangst und sozialer Angst aufklären. So könnten Schüler wieder mit Freude lernen und hätten eine bessere Chance, gesund aufzuwachsen.
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