Championsleague – THW Kiel muss weiter um die Achtelfinalteilnahme bangen
Am 12.11.2017 empfing der THW Kiel in eigener Halle den slowenischen Meister RK Celje.
Es war das siebte Championsleague-Pflichtspiel der Kieler, welches nach drei Niederlagen, einem Unentschieden und nur zwei siegreichen Partien nun dringend gewonnen werden musste. Entsprechend groß war die Spannung der Zuschauer, die einen Tag nach dem 19. Geburtstag des THW-Maskottchens "Hein-Daddel" ihre Mannschaft als Sieger bejubeln wollten.
Als Schüler des Gymnasium Altenholz hatten auch wir die Chance, mit einem Presseausweis das Aufeinandertreffen zu verfolgen und wurden bereits vor der Begegnung von dem Pressesprecher des THW Kiel, Christian Robohm, empfangen. Dadurch ergab sich auch die Möglichkeit, bereits vor der Partie im Konferenzraum auf Steffen Weinhold und Kiels verletzten Kapitän Domagoj Duvnjak zu treffen.
Der THW Kiel musste an diesem Spieltag zwar auf ihren Kapitän und ihren erfahrenen Rückraumspieler verzichten; dennoch war der Optimismus groß, da bisher noch keine Heimniederlage gegen die Slowenen zu verzeichnen war. Pünktlich um 17 Uhr wurde das Spiel, begleitet vom Jubel der Kieler Fans, von den Schiedsrichtern angepfiffen.
Vor allem dank Miha Zarabec, welcher gegen seinen Ex-Verein spielte, nahmen die Zebras das Zepter früh in die Hand und führten nach zehn Minuten bereits mit 5:3. Auch trotz des Ausgleichs der Slowenen in der 16. Minute zum 7:7 ließ sich die fast ausverkaufte Sparkassenarena nicht entmutigen und feuerte ihre Kieler lautstark an.
Nach der Halbzeitpause (15:14) wechselte Alfred Gislasson den starken Niklas Landin aus und brachte den deutschen Nationaltorhüter Andreas Wolff in das Spiel. Sowohl diese Entscheidung, als auch die Wahl den bis dahin starken Zarabec auszuwechseln,erwies sich später als Fehler, da der THW zunehmend konzeptlos spielte und Celje immer wieder ins Spiel brachte.
Eine positive Überraschung stellte jedoch der langjährige Kieler Christian Zeitz dar, welcher zu Beginn der zweiten Halbzeit durch mehrere torreiche Einzelaktionen den THW bis zur 48. Minute mit 22:21 knapp in Führung hielt. Ab der 50. Minute kippte die Partie zu Gunsten der Slowenen, die durch ihre robuste Abwehr und die erfolgreichen Torabschlüsse dem THW davon zogen. Als Lukas Nilsson kurz vor Schluss der Begegnung den letzten entscheidenden Ball nicht verwandeln konnte, war die Niederlage der Zebras mit 26:29 besiegelt.
Niklas Landin bilanzierte das Spiel als eines der "schlechtesten Spiele dieser Saison" und Alfred Gislasson erklärte die Niederlage seinerseits mit "einer schlechten Verteidigung und zu vielen Fehlern".
Nach der offiziellen Pressekonferenz hatten auch wir Schüler die Chance, mit Niklas Landin ein Interview zu führen. Der dänische Olympiasieger von 2016 erzählte uns zum Beispiel, dass er keinem Ritual vor dem Spiel folge, aus Angst, seine Leistung davon abhängig zu machen.
Außerdem berichtete er von seinen Jugenderfahrungen im Handballsport und dass er früher als Rückraumspieler fungierte.
Darüber hinaus sei Handball für ihn immer mehr Hobby als Leidenschaft gewesen und eine Karriere als Profihandballer beim THW Kiel nicht sein erklärtes Ziel gewesen. Um so mehr beeindruckt die sportliche Laufbahn des sympathischen und überaus erfolgreichen Schlussmannes, welcher sich nun auf die künftige Zusammenarbeit mit dem Ex-Zebra und neuen sportlichen Leiter Viktor Szilagyi freue.
Im Anschluss hatten wir noch die Gelegenheit, Mannschaftskamerad und Rückraumspieler Marko Vujin zu befragen. Anders als sein Vorredner sei es für ihn immer der größte Traum gewesen, irgendwann beim THW Kiel unter Vertrag zu stehen. Der serbische Nationalspieler, welcher bereits die sechste Saison an der Kieler Förde spielt, stieß allerdings auch kritische Töne an: Der viel zu überfüllte Spielplan sei eine der Hauptursachen für den hohen verletzungsbedingten Ausfall seiner Teamkollegen.
Damit ging für uns ein überaus spannender Sportnachmittag zu Ende.
Viel Glück THW!!!