Der Glaube bei Jugendlichen

Gymnasium Altenholz 16. November 2017

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„Wer glaubt denn noch an Gott?" fragt mich meine Tischnachbarin müde, als unser Religionslehrerin uns das neue Thema „Glaube" vorstellt. Ich nicke zustimmend, da ich mich nicht traue, zuzugeben, dass mich Gott und die vielen Arten von Religionen interessieren.

Heutzutage werden Kinder mehr und mehr verhöhnt, wenn sie zugeben, dass sie an eine Religion glauben. Den meisten Schülern ist gar nicht bewusst, was
sie mit ihren Worten anrichten, um Schüler, die einen Glauben haben, zu verunsichern.

Ich habe mich schon als kleines Kind für Gott und meine Religion interessiert, bin oft mit meinem Vater in die Kirche gegangen und habe mich auch konfirmieren lassen, daher hat es mich interessiert, ob es auch heute noch viele Jugendliche gibt, denen es ähnlich geht wie mir. Und
doch auch mir war nicht bewusst, wie viele Arten des Glaubens es tatsächlich gibt und wie viele Menschen an ihre jeweilige glauben.

Ich habe mich nicht nur im Internet schlau gemacht, sondern auch einige Jugendliche aus meiner Schule gefragt, wie sie zu diesem Thema stehen und an welchen Religion sie glauben.

Zur Entwicklung ihrer persönlichen Identität und der Fähigkeit, mit den vielfältigen Lebensformen umzugehen, ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler die Auseinandersetzungen mit Fragen von Religion und Glauben gebrauchen.
Seit dem 1. Januar 1949 ist Religionsunterricht in den deutschen Schulalltag eingefügt und wir bis heute verwendet, um den Kindern die vielen verschiedenen Arten von Religionen vorzuführen.

Für viele Schüler ist es schön, den Religionskurs zu belegen, damit ihre Mitschüler sehen und mitkriegen, worauf ihre Religion beruht und nach welchen Regeln sie leben.
Doch es gibt auch Jugendliche, die grundsätzlich nicht an Gott glauben, diese können dann den Philosophieunterricht belegen und ihren Interessen nachgehen.

Ich habe mit einer Zeugin Jehovas, über ihren Glauben geredet. „Wir leben komplett nach der Bibel", sagte sie mir. Ich weiß nicht, wie es ihr damit geht, aber es sah so aus, als wäre sie, trotz des vielen Betens, ihrer Religionen treu ergeben.
Sie berichtete mir auch: „ Meine Religion macht einen großen Teil von mir aus und ich habe nicht viel Zeit für Freunde, dennoch werde ich von meinen Klassenkameraden nicht verhöhnt oder gehänselt, eher verstehen sie mich und meine Religionen."

Der Glaube ist sehr wichtig für die neue Generation. Er zeigt ihr, auf welchen Weg er sie in Zukunft führt und gibt ihnen eine Chance, dass Gott zuhört, wenn es sonst keiner tut.

Ich habe auch einen jungen griechischen Orthodoxen befragt. Er wusste nicht viel über seine Religion, doch er hat mir klar mitgeteilt, dass seine Mitschüler ihn weder aufziehen oder hänseln.

Sehr beeindruckend war die Aussage eines Mädchens, dass sich so äußerte: „Ich glaube nicht an Gott oder andere Religionen!" Ich fragte sie neugierig, an was sie sonst glauben würde, falls sie an etwas glaubt. „Ich glaube an Geister, die oben auf uns runter schauen. Sie sind andere Personen, die schon gestorben sind und kommen vor großen Events und passen auf mich auf. Meistens stehe ich dann vor dem Fenster, schaue raus und denke an sie."
Diese Antwort hat mich sehr gerührt und ich habe mich sehr über ihre ehrliche Antwort gefreut.
Zu der Frage, ob sie sich traut, anderen ihre Art von Glaube vorzustellen, hat sie nur schüchtern den Kopf geschüttelt und gesagt: „Nein, das ist mir zu peinlich!"
Ich kann sie verstehen, dass es nicht so leicht ist, anderen klar zu machen, woran sie selbst glaubt und ich finde es unheimlich mutig von ihr, sich so zu öffnen!

Ich hoffe, dass sich unsere Toleranz zu den unterschiedlichen Arten von Glauben in Zukunft nicht verringert und wir so freundlich und hilfsbereit zu anderen Gläubigen bleiben. Dann werden mehr und mehr Kinder sich trauen, zu ihrem ganz eigenen Glauben zu stehen, welcher das auch immer sein mag.

Marie Jessen

 
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