Machen Computer dumm? 2.0

Gymnasium Elmschenhagen 16. November 2017

Schon im Jahr 2012 hat mein großer Bruder Tjark in seinem ZiSch Artikel (jetzt MiSch) über dieses Phänomen geschrieben. Er hatte damals in seinem Artikel beschrieben, wie viel Stress es bei uns Zuhause gab, wenn er zu viel Zeit vor dem Rechner verbracht hatte.

Und hat sich inzwischen etwas geändert? - Nein. Immer noch ist die Zeit vor dem Rechner unser Haupt-Streit-Thema in der Familie: Meine Eltern behaupten Computer machen dumm.

Wenn man die Frage googelt, findet man reichlich Ergebnisse zu dem Thema; es gibt zum Beispiel das Buch von Gerald Lembke, er leitet den Studiengang Digitale Medien an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim. Er berät Unternehmen dabei, sich mit Hilfe der sozialen Medien zu vermarkten. Sein Buch trägt den Titel: „Die Lüge der digitalen Bildung. Warum unsere Kinder das Lernen verlernen." Gerald Lembke attestiert dem Medium Computer „keinerlei positive Lerneffekte". Er warnt gar, das Gerät fungiere oft nur als Substitut für Erlebnisse und Denkvorgänge. Seiner Meinung nach müsse das Reflektieren und Verarbeiten von Informationen ohne den Computer passieren. Unter Entwicklungsbiologen und Neurowissenschaftlern sei es Konsens, dass „Computer weder die geistige noch die physische Entwicklung von Heranwachsenden fördern".

Es erscheinen bei google auch Ergebnisse, in denen steht, Computer beeinflussen den Menschen, wenn dieser den Computer benutzt und abhängig von diesem wird. Meine Eltern scheinen das auch gegoogelt zu haben, denn das sind die Dinge, die sie mir auch immer wieder erzählen, wenn wir uns darüber streiten, ob ich noch an den Rechner darf oder nicht. Ich erkläre meinen Eltern dann immer, dass Kinder, die frühen Kontakt mit Computern haben, einen leichteren Umgang mit Computern erlernen, während ältere Menschen sich nur langsam der neuen Technik nähern – ja, auch ich habe mich schlau gemacht!

Meine Oma, sie ist 85, hat seit ein paar Wochen Internet Zuhause, - wollte sie gar nicht - musste sie aber wegen der Telekom, wir haben dann ein Video-Telefonat geführt, das hat sie verwirrt - für mich ist so was ganz normal!

Laut Wikipedia gibt es die Computerspielabhängigkeit. Eine repräsentative Studie des kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, bei der 44.610 Jugendliche im Alter von 15 Jahren in 61 zufällig ausgewählten Landkreisen bzw. kreisfreien Städten befragt wurden, ergab, dass bereits über 14.000 Jugendliche als computerspielsüchtig und weitere 23.000 Jugendliche gefährdet seien. - Trifft das auch auf mich zu?

Natürlich habe ich immer Lust am Computer zu sitzen und spiele deutlich lieber am Rechner als Hausaufgaben zu machen oder Vokabeln zu lernen. - Manchmal vergesse ich dann auch die Hausaufgaben zu machen. Als Sucht würde ich das nicht bezeichnen.

Mein Bruder hat meinen Eltern immer gesagt, wenn ihr früher auch Rechner gehabt hättet, wärt ihr auch viel häufiger am Rechner gewesen.

Es gibt heutzutage kaum noch Menschen, die kein Handy, Tablet oder Computer benutzen. Alle meine Freunde kommunizieren miteinander über whats app oder Facebook. Meine Eltern wundern sich dann immer, warum wir uns nicht einfach treffen. Wenn dann ein Anruf von der Schule kommt wegen der fehlenden Hausaufgaben, brauche ich mir allerdings keine Gedanken zu dem Thema zu machen, denn dann sind Computer und Handy erst mal gestrichen. Von meinen Freunden weiß ich, dass es bei ihnen Zuhause genauso läuft. Allerdings spielen wir dann viel mehr gemeinsam und ich kann meine Eltern beim Monopoly schlagen - eigentlich auch ganz nett.

Ach, und kurz zur Info: mein Bruder hat dieses Jahr Abi gemacht, sein Schnitt war besser als der meiner Eltern und er wird jetzt Sonderpädagogik studieren, also auch aus Gamern kann etwas werden!

Ein Artikel von Thore Hahn, Gymnasium Elmschenhagen (8a)

 
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