„Das erste Gebot ist Hege und Pflege“

Klasse 9a (Gymnasium Altenholz) 19. November 2018
© Lea Baasch

Es muss nicht immer zum Schuss kommen um einen Jagderfolg zu haben

Felm. Es ist 5 Uhr morgens. Um diese Zeit liegen die meisten noch im Bett und schlafen. Besonders wenn es draußen dazu noch eiskalt ist. Thorsten Baasch Jagdpächter von Felm, schläft nicht. Er ist bereits seit knapp einer Stunde wach und sitzt auf dem Hochsitz, denn - „jetzt ist die beste Zeit zum Ansitzen", sagt er.

Schaut man geradeaus durch die kleinen Fenster des Hochsitzes, der auf einer Graskoppel direkt neben einem kleinen Teich steht, sollte man eigentlich den Wald erkennen, doch heute sieht man nur Nebelschwaden. Wie aus dem Nichts ertönt ein lautes Röhren eines Damhirsches. „Es ist der Höhepunkt der Damwildbrunft", erklärt der Jäger. Die Brunft ist die Paarungszeit des Damwildes und beginnt ab dem 15. Oktober und dauert bis zum 15. November.

Die Nebelschwaden haben sich verzogen und nun hat man klare Sicht auf den Wald und die Koppeln. Optimale Bedingungen, um ein Stück Wild in den Blick zu bekommen.
Und schon wieder ein Geräusch. Man hört ein leises Quaken von Enten, das immer näher kommt. Als es ganz nah ist, hört man sogar die Flügelschläge und auf einmal landen zwei Stockenten auf dem kleinen Teich neben dem Hochsitz. Sie schwimmen sofort in das Schilf hinein.

Der Blick geht wieder nach vorne zum Waldrand, wo nun ein Reh äst. Der Jäger schaut durch sein Fernglas, um ausmachen zu können, ob dies ein geeignetes Stück Wild zum Erlegen ist. Er erkennt, dass es sich um eine Ricke handelt. Er beobachtet sie nur wenige Minuten, als auf einmal noch zwei etwas kleinere Tiere an der Waldkante auftauchen. Der Jagdpächter erklärt: „Das sind die zwei Kitze, die sie im Mai gesetzt hat." Gesetzt: , weidmännisch für geboren.

Nun beobachtet der Jäger die drei Stücke, denn es geht nicht nur um das Schießen, sondern „das erste Gebot ist Hege und Pflege", sagt er. Und dann ist es auch einfach mal schön zu beobachten, was in der Natur so passiert.

Allmählich zeigen sich auch die ersten Sonnenstrahlen über den Baumkronen des Waldes. Ein Hase streckt seinen Kopf aus dem Gras und hoppelt ein paar Meter weiter zum Fressen. Gegen 7:45 Uhr schnürt ein Fuchs durch das Gras auf der Suche nach einem kleinen Leckerbissen, der zum Verzehr geeignet ist.

Um 8:30 Uhr endet dann das Jagderlebnis, Fazit des Morgens: Obwohl nichts an Wild erlegt wurde, war dies eine sehr erfolgreiche und interessante Jagd für den Jagdpächter, denn so viel Wild sieht man nicht jeden Tag.

Lea Baasch, Gymnasium Altenholz, 9a

 
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