Der Grand Canyon und die neue Risikobereitschaft

Florian Niemann 19. November 2018 3 Kommentar(e)

Der Grand-Canyon Nationalpark im Norden von Arizona in Amerika ist eines der beliebtesten Urlaubs-ziele im Westen der Vereinigten Staaten und zieht jährlich mehr als 6 Millionen Besucher an – von denen im Jahr 2015 55 in den Canon stürzten und es jährlich zu etwa 12 Todesfällen kommt.
Die häufigste Todesursache im Grand-Canyon ist das Fallen von der bis zu 1.800 Meter hohen Kante aufgrund riskanter Verhaltensweisen der Besucher. Der Canyon wird gerne und oft als besondere und wunderschöne Fotokulisse genutzt, doch meistens werden viele wichtige Sicherheitsvorkehrungen nicht beachtet. Viele Jugendliche und junge Erwachsene wollen auf ihren Fotos, die sie auf Instagram oder anderen Portalen hochladen, einen sogenannten "Wow-Effekt" bei ihren Followern auslösen. Dafür klettern sie auf Felsvorsprünge oder springen von Fels zu Fels, um atemberaubende Schnappschüsse zu erhalten, und setzen dabei jedoch oft ihr Leben aufs Spiel. Dabei tragen sie meistens keine angemesse-ne Kleidung, insbesondere kein festes Schuhwerk und sind teilweise sogar nur in Flipflops unterwegs, so dass Unfälle vorprogrammiert sind.
Sehr gefährlich ist auch das Verlassen der Wege, um den Canyon noch besser bewundern zu können. Dabei achten nicht alle Besucher darauf, ob der Untergrund sicher ist, oft sind Felsvorsprünge nur sehr dünn oder es gibt Risse im Gestein, sodass sie bei Belastung brechen können. Auch vormals sichere Ecken können durch Regenauswaschungen unsicher werden. Warnschilder, die darauf hinweisen, wer-den nicht von allen Besuchern beachtet.
Die Parkranger beklagen weiterhin die Verantwortungslosigkeit von Eltern. Kinder, die gerne alles ent-decken wollen, können häufig noch nicht einschätzen, wo sie hingehen dürfen und worauf sie beson-ders achten müssen. Dennoch weisen viele Eltern ihre Kinder vor dem Besuch des Nationalparks nicht auf die verschiedenen Gefahren im Park hin und haben sie auch während des Besuches nicht hinreichend im Blick. Manche Kinder balancieren auf dem schmalen Rand des Canyons oder versuchen, auf den über ihnen liegenden Vorsprung hinauf oder ins Tal hinunter zu klettern. Dabei besteht nicht nur die Gefahr, in den Canyon zu fallen, sondern es kann auch Steinschlag ausgelöst werden, durch den andere Perso-nen schwer verletzt oder gar erschlagen werden können.
Daher sollte man vor einem Besuch des Grand Canyon die Sicherheitshinweise auf der Internetseite des Parks und an den Informationscentern im Park lesen, um die atemberaubenden Ausblicke genießen zu können, ohne sich selbst oder andere zu gefährden.

von Mia

 
3 Kommentar(e)
  1. Jana
    26. November 2018

    Kuhler Beitrag
  2. Horst
    28. November 2018

    Toll
  3. Zerre
    28. November 2018

    Schöne Sache

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