Der Amur-Tiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist eine der größten Katzen der Welt und gehört zu den letzten sechs überlebenden Tigerarten. Noch vor mehr als hundert Jahren besiedelte die Raubkatze ein großes Gebiet, welches sich vom Baikalsee in Sibirien bis nach Korea und Sachalin erstreckte. Heutzutage ist sie nur noch auf einem schmalen Küstenstreifen am japanischen Meer zu finden. In den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts gab es nur noch etwa 40 freilebende Amur-Tiger. Um ein Aussterben zu verhindern, wurden sie als vom Aussterben bedrohte Tierart auf die Rote Liste gesetzt. Gründe für die Abnahme der Population sind zum einen der Verlust der Beutetiere des Tigers durch Wilderei. Zum anderen wird den Tieren die Rodung für Agrarflächen zum Verhängnis. Ein noch massiveres Problem ist die Jagd auf die Raubkatze und der illegale Handel mit Tigerfell, -knochen und -zähnen für Zwecke der traditionellen chinesischen Medizin. Auch durch weitere Eingriffe des Menschen in die Natur wie etwa große Bauprojekte wird der Lebensraum der Raubkatzen immer weiter eingeschränkt.
Aus diesem Grund haben sich bereits seit mehreren Jahrzehnten verschiedene nationale und internationale Institutionen für den Erhalt und die Vergrößerung der Tigerbestände sowie die Zurückgewinnung des bereits verlorenen Lebensraumes eingesetzt. Bereits 1975 wurde auf Betreiben der Tierschutzorganisationen der Handel mit Tigerprodukten durch das Washingtoner Artenschutzabkommen verboten. Durch die zumindest teilweise konsequente Umsetzung verschiedener Schutzgesetze beträgt die Population des Sibirischen Tigers inzwischen wieder um die 500 Tiere. Werden die Bemühungen fortgesetzt, dem Amur-Tiger einen sicheren und größeren Lebensraum zu bieten, besteht die Hoffnung, die so seltene Tigerart für die Nachwelt zu erhalten. So konnten sie auf der Roten Liste bereits von „vom Aussterben bedroht“ auf „gefährdet“ heruntergestuft werden.
Mia