Interview mit einem Jäger
Tetenhusen. Ich war am 12.11.18 bei Udo Kempiak, einem Jäger, und hab ihn zum Thema Jagd befragt.
1. Warum sind Sie Jäger geworden?
Ich bin gerne in der Natur unterwegs und liebe das Beobachten von Tieren. Außerdem hat die Jagd ein breites Spektrum, wie die Herstellung von Biotopen, Anlegen von Streuobstwiesen und die Pflege des Reviers, z. B. Bauen und Reparatur von Hochsitzen und die Fütterung von Tieren in der Notzeit.
2. Wie lange hat Ihre Ausbildung zum Jäger gedauert?
Die Ausbildung dauerte ein halbes Jahr mit schriftlicher und mündlicher Prüfung sowie Schießprüfung. Während der Ausbildung lernte ich etwas über die Jagdarten, das Hundewesen, die Waffenkunde, die Wildtierkunde, den Wald- und Landbau, den Naturschutz, das Landesjagdgesetz und das Bundesjagdgesetz.
3. Wie sieht Ihr Jagdrevier aus?
Unser Revier ist 1600 Hektar groß. Es besteht aus 20% Moorfläche, 15% Wald und 65% Wiesen und Äcker.
4. Welche Tiere werden im Revier bejagt?
Wir bejagen Rotwild, Rehwild und Niederwild, das heißt Hase, Kaninchen und Flugwild. Dann gibt es noch das Raubwild, das sind Fuchs, Dachs und der Neubürger Marderhund.
5. Wozu werden Jagdhunde eingesetzt?
Zum einen setzt man Jagdhunde bei einer Treibjagd ein, um Wild aufzustöbern. Aber auch zur Suche nach verletzten Tieren, die von einem Auto erfasst wurden.
6. Warum trägt der Jäger auf der Treibjagd Jacken in Signalfarbe?
Damit wir Jäger im Unterholz und auch auf frei Fläche besser zu erkennen sind. So verringern wir unser Unfallrisiko.
7. Jagen Sie das ganze Jahr?
Nein, es gibt für jedes jagdbare Tier Schonzeiten, z. B. für den Rehbock von Februar bis April. Nur wenn ein Tier krank ist, darf es auch in der Schonzeit erlegt werden, dass nennt man Hegeabschuss.
8. Werden die erlegten Tiere immer vom Jäger geschlachtet?
Die erlegten Tiere werden vom Jäger aufgebrochen.
Tiere, dessen Fleisch in den Einzelhandel oder Gastronomie kommt, werden begutachtet und von einem Schlachter zerlegt.
9. Warum werden Füchse gejagt?
Die Füchse können Krankheiten auf Menschen und Tiere durch ihre Losung (Kot und Urin) übertragen, die sie gerne auf essbare Früchte und Pilze geben.
10. Welche Krankheiten überträgt der Fuchs?
Tollwut und Fuchsbandwurm, die tödlich für Menschen sein können.
11. Haben Jäger eine eigene Sprache?
Ja, z. B. Blut heißt Schweiß,
Augen heißen Lichter,
Ohren heißen Lauscher,
Beine heißen Ständer.
Das ist nur ein kleiner Teil aus der traditionellen Jägersprache.
12. Was lieben Sie daran am meisten?
Wenn ich am Abend in der Dämmerung auf dem Hochsitz die Stille und die Schönheit der Natur mit den Tieren erlebe.
Johannes Kempiak (13), Klasse 7a, Gymnasium Kronwerk
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