Mal eben schnell ne Zigarette, ein Gläschen Wein oder auch zwei? Für den Alltag ist dies regelrecht normal geworden. Auf die Dosis kommt es an, wird oft gesagt. Aber ab wann kann man von einer Sucht oder Abhängigkeit sprechen? Was ist das überhaupt? Und kann man überhaupt zu einem bestimmten Verlangen Sucht sagen?
Abhängigkeit, umgangssprachlich Sucht, wird laut Wikipedia in der Medizin als" das unabweisbare Verlangen nach einem bestimmten Einzelzustand definiert. Diesem Verlangen werden Kräfte des Widerstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und die sozialen Chancen eines Individuums". Doch ist dies bei allen Abhängigkeiten so? Heutzutage werden Raucher und Alkoholabhängige in die Gesellschaft integriert und von den Mitmenschen toleriert. Doch Personen mit einer Abhängigkeit von harten Drogen nicht. Eigentlich ist eine Zigarettenabhängigkeit genau das Gleiche, wie eine Drogenabhängigkeit. Diese beiden Süchte sind substanzgebunden. Eine Suchterkrankung basiert aber auf einer Fehlsteuerung im Gehirn. Suchtmittel aktivieren verschiedene Botenstoffe, die zum Beispiel Wohlbefinden und Euphorie auslösen. So lernt das Gehirn relativ schnell, ein bestimmtes Suchtmittel als positiven Reiz wahrzunehmen. Fehlt dieser Reiz, empfindet es eine Art Belohnungsdefizit- mit der Folge: unkontrollierter Wunsch nach einem bestimmten Suchtmittel. Sucht ist keine Schwäche, sondern eine Krankheit, die im Gehirn nachgewiesen werden kann. Fast jede Sucht entwickelt sich aber über psychische Prozesse, Erfahrung und Wiederholung, an die sich der psychologische Prozess der Gewöhnung oder biologischer Toleranz anschließt. Irgendwann wird Sucht zur Gewohnheit, wo doch die meisten Abhängigkeiten einfach nur nach dem Wunsch, eine Situation zu bessern oder mit Mitmenschen mitziehen zu können, entstanden sind. Abhängigkeit umfasst sehr viele Kategorien und es ist bei allen Menschen sehr verschieden. Ein erster Schritt gegen eine Abhängigkeit sind ein starker Wille und Hilfe der Menschen im Umfeld. Mit vielen Freunden und professioneller Hilfe schafft man es bestimmt.
Ich habe dieses Thema gewählt, weil ich es sehr interessant finde und glaube, dass viele Menschen genauso denken wie ich und es sie auch etwas angeht. Ich bin auf den Gedanken gekommen, darüber zu schreiben, weil ich mich gefragt habe, was eigentlich der Unterschied zwischen Sucht und Abhängigkeit ist.
Alma Radicke, Kieler Gelehrtenschule, 8b
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