Sind Sportredakteure selbst sportlich?

Jördis Früchtenicht 19. März 2019
© Jördis Früchtenicht

Todenbüttel. „Muss man mutig sein, um mit Politikern zu sprechen?", will Julius gleich zu Beginn der Schulstunde vom Besuch aus der Redaktion der Kieler Nachrichten wissen. „Man sollte keine Angst davor haben, mit anderen Menschen zu sprechen", sagt KN-Volontärin Jördis Früchtenicht. „Aber Politiker sind Profis, das ist kein Problem." Schwieriger sei es häufig, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die sonst keinen Kontakt zu Medien hätten.

Vier Wochen lang, bis Mitte März, hat die Klasse 3b der Theodor-Storm-Dörfergemeinschaftsschule im Rahmen von „MiSch" (Medien in der Schule) regelmäßig im Deutschunterricht die Kieler Nachrichten gelesen, statt in Lehrbücher zu blicken. Die „W-Fragen" (Wer, Was, Wann, Wo, Warum?) waren dabei ebenso Thema wie Rechtschreibung. „Zeitung lesen ist schon etwas anderes als Texte aus dem Buch oder aus Arbeitsheften", so Deutschlehrerin Ursula Schwarten.

MiSch ist ein Projekt, das Kieler Nachrichten und Segeberger Zeitung in Kooperation mit der Förde Sparkasse und der Sparkasse Südholstein anbieten, um Lese- und Medienkompetenz zu fördern. Der Besuch aus der KN-Redaktion gibt den Schülern die Möglichkeit, noch offene Fragen zu Journalismus und zur Zeitung zu stellen.

„Wieso ist das Papier bei der Zeitung anders?", fragt Pia. Papier, dass für die Drucker zu Hause oder in der Schule genutzt werden kann, muss andere Eigenschaften haben als das Papier, auf dem die Zeitung gedruckt wird – schließlich sind die Drucker sehr unterschiedlich. Auch sonst zeigen die Drittklässler viel Interesse beim Thema „Zeitung drucken" – die Größe der Druckmaschine und die Farben, die während des Druckens benötigt werden, werden angesprochen.

Zwischendurch kommen die Kinder nochmal auf die Politiker zu sprechen: „Mit wem hast du schon gesprochen?" Mit einigen Politikern, etwa Ministern, Bundestagsabgeordneten, Europaparlamentariern oder auch Bürgermeistern.

Während der Schulstunde wird auch Sportlichkeit zum Thema. Ob man als Sportredakteur alle Sportarten machen müsse, wollen die Kinder wissen. Das nicht unbedingt – allerdings muss man sich in den Sportarten gut auskennen, um über sie berichten zu können.

Zum Abschluss des Besuchs überlegen die Schüler, mit welchen für Ereignissen sie selbst in die Zeitung kommen könnten. Eine Idee, die es sicherlich schaffen würde: Sie wollen eine Maschine erfinden, die das Klima beeinflusst. Doch notwendig für einen Artikel über die Klasse 3b ist das nicht, schließlich kommen die Kinder mit ihrer Beteiligung an MiSch in die heutige Ausgabe.

Dieser Beitrag ist in der KN-Ausgabe vom 16.03.2019 erschienen.

 
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