Apfeltastisch- ein außergewöhnlicher Schultag

Klasse 8 a (Max-Planck-Schule) 20. November 2019 2 Kommentar(e)
© Jessen & Wibrow

Apfeltastisch- ein außergewöhnlicher Schultag

Äpfel spielten am heutigen Tag die Hauptrolle

Die Kälte beißt an meinen Fingern, ich höre jemanden rufen „Ist der Apfeleimer schon voll?"  Doch ich ignoriere den Ausruf. Ich konzentriere mich nur auf den Apfel in meiner Hand. Was wird mich erwarten? Ein wurmzerfressener Apfel wie der letzte oder doch ein Apfel wie aus dem Bilderbuch: Rot, fruchtig und perfekt geformt, sodass man am liebsten reinbeißen möchte?
Heute ist es endlich soweit: unser erster Workshop zu unserer Lernwerkstatt, für die wir selbst Ideen erarbeitet haben, welche zum Ziel haben, unser späteres Leben nachhaltiger zu gestalten, startet heute mit dem Thema "Apfelverarbeitung". Schon früh am Morgen des 30.10.2019 trafen wir uns im Gebäude der alten Mu, Lorenzendamm 6-8. Nach einer kurzen Begrüßung, die meisten waren noch ziemlich müde und hörten nur mit einem Ohr zu, ging es an die Arbeit: Gemeinsam Apfelsaft pressen!

Nun schneide ich schon wahrscheinlich den 10.000 Apfel durch und lege ihn in die Wanne neben meinen Tisch. Eine bekannte Stimme fragt: „ Kann ich die Wanne mitnehmen?" Doch ich nicke nur stumm und schneide den nächsten Apfel durch.


Das Apfelpressen zu Apfelsaft verläuft in vier Schritten. Zuerst das Waschen der Äpfel in einer großen Wanne. Danach werden die Äpfel durchgeschnitten und nach Druckstellen und Schimmel untersucht. Wenn Schimmel im Apfel ist, wird dieser aussortiert. Druckstellen werden herausgeschnitten. Die Äpfel werden in einen durch eine Kurbel betriebenen Schredder gefüllt und klein geschreddert. Zuletzt werden diese in eine Wasserdruckpresse gefüllt und gepresst.
Nach einer gefühlten Ewigkeit in der Kälte und Nässe des Vorgartens, wo wir schon etliche Liter Apfelsaft gepresst haben, treffen wir uns alle drinnen, um die schon längst eingefrorenen Hände und Füße aufzutauen. Während ich mich mit meiner Freundin um die Platz an der Heizung streite. bespricht der Rest der Klasse den weiteren Verlauf des Tages.
Wir teilen uns in Lichtgeschwindigkeit in drei Gruppen auf. Die einen kochen das Mittagessen (Gemüsebrot, Kürbis-Kartoffelsuppe und einen Salat), meine Freundinnen und ich kümmern uns mit eine paar weiteren Mitschülern um die weitere Verarbeitung der Äpfel zu Apfelgelee sowie Apfelmus und andere pressten weiter Apfelsaft. Die Verarbeitung von Äpfel haben wir jetzt alle drauf, vor allem das Schnibbeln. Beim anschließendem Aufräumen und Tischdecken haben wir schon einen Bärenhunger. Leider sind wir ein bisschen aus dem Zeitplan gekommen und mussten noch gefühlte Ewigkeiten auf das Essen warten.

Aber endlich ist es soweit, alle sitzen am Tisch und beginnen hungrig zu essen. Mmh, die Suppe ist ziemlich cremig, Kürbis und noch irgendetwas, vielleicht Ingwer? Und, ja, da fehlt auf jeden Fall Salz! Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und nachsalzen kann man immer noch. Den meisten meiner Klassenkameraden geht es ähnlich und nach wenigen Minuten ist das Salz leer.
Am Nachmittag legen wir einen Kompost an, der unter anderem auch die Apfelreste aus der Presse enthält. Es ist leider immer noch ziemlich kalt, deshalb freuen wir uns besonders über den warmen und köstlichen Applecrumble, den einige von uns noch zubreitetet hatten.

Die Veranstaltung endet dann um 16:00 Uhr. Wir gehen mit vollen Taschen (mit  Mus; Gelee und Apfelsaft) und einem breiten Lächeln nach Hause. Was ich persönlich mitgenommen habe, ist, dass Kochen doch gar nicht so schwer ist, wie man denkt und man direkt etwas für die Erhaltung unseres Planeten tun kann .Dieses war im Rückblick betrachtet auch der Sinn unseres Work shops .


Dieses geschah anlässlich eines Projektes mit dem sperrigen Namen ,,Transformatives Lernen durch soziales Engagement - soziale Innovation als Impuls für Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung" (kurz Trafo BNE). Das Projekt startete am 24./25 September mit einem Auftaktworkshop in Berlin.
Die außerschulischen Partner der 8a sind drei junge Männer, deren Projekte sich auf den Nährstoffkreislauf beziehen. Patrice Ahmadi von der „Permakultur" beschäftigt sich damit, die Stadt grüner zu gestalten. Er hatte im vorherigen Jahr schon mit den Schülern zu Beeten und der nachhaltigen Verwertung von Speiseresten gearbeitet. Gemeinsam legte er mit der Klasse 8a den Kompost auf dem Gelände der alten Mu an. Marcel Lungershausen von „Coocina", die sich mit der richtigen Zubereitung von Lebensmitteln befasst, leitete das gemeinsame Kochen an. Der letzte im Bunde ist Moritz Dietzsch von den „ResteRittern". Dies ist ein Projekt, welches während des Studiums entstand und sich um die Rettung von Lebensmitteln kümmert. Mit ihm haben die Schüler Apfelgelee und Apfelmus hergestellt.

 

Skrollan Jessen, Emilia Wibrow (8a, Max-Planck-Schule)

 
2 Kommentar(e)
  1. .
    28. November 2019

    Ein sehr toller Artikel. Es ist nicht langweilig ihn zu lesen und gut gestaltet. TOP :)
  2. Marie
    28. November 2019

    Sehr guter Artikel! Ich finde euren Artikel sehr gut, da ihr eure eigene Meinung mit eingebracht habt. Zudem habt ihr auch alle W-Fragen beantwortet und der Text ist sehr gut aufgebaut und hat eine schöne Formulierung. Ihr solltet jedoch noch einmal die Grammatik-/Rechtschreibfehler korrigieren.

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