Der Nordfriedhof

Klasse 8a (Ricarda-Huch-Schule) 20. November 2019
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Auch in der Stadt existiert Natur


Am Rande Kiels gibt es doch was anderes als Stein und Straßen. Grün sticht zwischen den Häusern hervor. Grüne Bäume, hohe Hecken und Büsche, fast ausschließlich Natur. Der Nordfriedhof gibt Kiel ein grünes Gesicht.

„Der Nordfriedhof der Landeshauptstadt Kiel dient der Bestattung Verstorbener, deren Gedenken. Außerdem der Naherholung und als grüne Lunge“ beschreibt der Chef des Friedhofes, Frank Wunder die Bedeutung des Friedhofes für Kiel. Mit einer Fläche von 16 Hektar ist der 1878 angelegte Nordfriedhof der größte Friedhof Kiels. Bekannt ist der Friedhof aber nicht nur für seine Größe, sondern eher für seine gute Pflege und eine gute Atmosphäre zum Spazierengehen. Außerdem verfügt der Friedhof über eine Kapelle mit 80 Sitzplätzen, die so alt ist, wie der Friedhof selbst. „Die Zahl der Trauerfeiern ist allgemein rückläufig. Außerdem bieten Bestattungsinstitute mittlerweile diese Leistung in Kongruenz in eigenen Häusern an“. Also ist die Kapelle mittlerweile nicht mehr so beliebt. „Die Leitung des Friedhofes ist sehr abwechslungsreich und beinhaltet unterschiedlichste Tätigkeitsfelder, wie z.B. Verwaltung, Kundenbetreuung, Personalplanung, Mitarbeiterführung, Bauplanung, Bauausführung, etc.“beschreibt Wunder seinen Job.

Es ist also nicht so einfach wie man denkt, etwas zu verwalten und zu pflegen, was so groß und umfangreich von der Arbeit ist. Wunders Büro erinnert eher, dafür, dass er einen Job mit viel Natur hat, einem Büro eines Firmenchefs oder ähnlichem. Ein Schreibtisch mit allerhand Zetteln, Visitenkarten und einer Pflanze. Dann noch einen kleinen Tisch für Gespräche und ein Computer, auf dem alles verwaltet wird.

„Die Gestaltung des Friedhofes ist ein fortwährender Prozess. Viele wichtige Bereiche sind in den letzten Jahren zum Positiven umgestaltet worden. Wichtig ist mir an der naturnahen Umgestaltung des Friedhofes weiter zu arbeiten. Besonders der Kapellenvorplatz hat sich schön entwickelt. Wichtig ist der Abriss eines alten Gebäudetraktes“ sagt Wunder zur Gestaltung des Friedhofes.

Ebenfalls bekannt ist der Friedhof für seine Kriegsgräberstätte, für die im März 1875 ein ca. 2 ha großes Gebiet erworben wurde, wo die Soldaten dann bestattet werden sollten. Heute sind es ca. 2,5 ha. Die Soldaten waren alle von der Marine und starben hauptsächlich im 1. und 2. Weltkrieg, aber auch Opfer des Bombenkrieges. Viele wurden nicht allein, sondern mit ihren Angehörigen bestattet.

Es gibt aber auch besondere Denkmäler, wie das Grabmal des 1. Admirals der Marine, der auch der kaiserliche Goldadmiral genannt wurde oder auch das Schleswig-Holstein-Denkmal der Erhebung von 1848 und der englische Soldatenfriedhof.

„Die Kriegsgräberstätten beherbergen über 3000 Kriegstote der beiden Weltkriege und sind somit die größten Kriegsgräberstätten in Schleswig-Holstein. Es befinden sich auch Gräberstätten von Hingerichteten NS-Opfern und russischen Zwangsarbeitern dort. Kriegsgräberstätten sind ein Ort des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden. Aus diesem Grunde finden dort jährlich viele geschichtliche Führungen statt, auch für Schüler.

Kriegsgräber beinhalten ein dauerhaftes Ruherecht. Sie dürfen nur in Absprache mit den zuständigen Stellen verändert werden.“

Der Friedhof ist also ein toller Ort, wo man Natur genießen, und auch ein wenig Geschichte erleben kann. Außerdem gibt es dort die Möglichkeit, einfach zu entspannen und Stille zu genießen.

 

 
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