...fliegende Notärzte?
Schnelle Notfallrettung aus der Luft
Von Nils Claessen und Conrad Hagner
RENDSBURG. Die Notärzte der DRF Luftrettung, sind u. a. in Rendsburg stationiert, von wo aus sie mit einem Hubschrauber quer durch Schleswig-Holstein und in Teile von Niedersachsen fliegen um Menschenleben zu retten.
Am Schichtbeginn des Bereitschaftsdienstes gibt es eine Besprechung, das Testen von Arbeitsmaterialien sowie ein Notfalltraining. Nachdem sie alarmiert wurden, fliegt der Pilot mit einem Notfallmediziner und einem speziell ausgebildeten Notfallsanitäter zum Einsatzort. Nachts befindet sich dann ein Pilot mehr an Bord. Mit 250km/h fliegen sie zum Einsatzort, was sie nur bei günstigen Wetterbedingungen machen können. Der Pilot muss auf einer 12x12 Meter großen freien Fläche landen. Dies kann zum Beispiel ein Feld, ein Sportplatz oder eine Straße sein. Ein Flug mit dem Rettungshubschrauber ist sehr teuer. Eine Flugstunde kostet mehr als 5.000 Euro.
Wenn sie die Patienten, mit lebensbedrohlichen Notfällen, wie Herz-Kreislauf-Problemen, Luftnot oder Schlaganfällen bestmöglich stabilisiert haben, transportieren die Luftretter den Patienten, je nach Krankheitsbild, zu dem nächstgelegenen Krankenhaus oder Fachklinik, wo den Ärzten alle Mittel zur Verfügung stehen. Die Luftretter werden außerdem zu Unfällen, Kindernotfällen und Schwangeren gerufen. Eine weitere Aufgabe der DRF Luftrettung ist es, Patienten von einer Klinik in eine besser geeignete Klinik zu verlegen. Wenn sie zurück in Rendsburg sind, werden alle Materialien geprüft und, wenn nötig, ausgetauscht, außerdem findet eine Einsatznachbesprechung statt. Wenn sie mit allem fertig sind, können sie sich in der Station bis zum nächsten Einsatz ausruhen.
Dr. Britta Raitschew (38) ist eine Anästhesistin (Narkoseärztin), die neben ihrer Tätigkeit in der Uni-Klinik Kiel auch bei der DRF Luftrettung als Luftretterin arbeitet. Damit sie bei der DRF Luftrettung anfangen durfte, musste sie eine Facharztprüfung bestehen und zusätzlich als erfahrene Notfallmedizinerin gearbeitet haben. Sie hat schon viele skurrile Situationen erlebt. Einmal fand sie mit ihrem Team eine Frau auf, die über längere Zeit in ihrer Wohnung lag, weil sie einen Schlaganfall hatte. Als Britta mit ihren Kollegen in die Wohnung kam, konnten sie nur einen Arm sehen, welcher hinter Müllbergen hervorguckte. Nachdem sie dies sah, reagierte sie, mit Hilfe ihrer gesammelten Erfahrung professionell. So konnten die Luftretter die Frau schnell und erfolgreich behandeln. Ein anderes Mal hat sie mit ihrem Team eine Patientin wiederbelebt. Einige Monate später hat sie diese Patientin, welche sich inzwischen gut erholt hatte, in einer Rehaeinrichtung zufällig wiedergetroffen. Solche Erlebnisse sind eine große Motivation für ihre Tätigkeit als Rettungsmedizinerin.
Bildunterschrift: Die Luftretter der Station Christstoph 42 in Rendsburg
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