Der erste Klassenbesuch: Was Schüler über die Welt der Nachrichten wissen wollen

Projektvolontär 29. September 2021
© Thomas Eisenkrätzer

„Woher haben Sie die Sicherheit, dass die Informationen stimmen?" Gleich die erste Frage, die in der 8f der Kieler Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule gestellt wird, dreht sich um Grundsätze journalistischer Arbeit. Die Klasse hat sich, wie ihre Parallelklasse 8e, Besuch aus der Redaktion der Kieler Nachrichten eingeladen. Sie wollen darüber sprechen, wie Journalismus funktioniert und wie eine Zeitung entsteht.

Sie sind die ersten Klassen, die Besuch bekommen. Auf den Termin sind die Schülerinnen und Schüler dabei so gut vorbereitet wie Journalistinnen und Journalisten. Die Fragen sind notiert, das Interview kann losgehen.

Zur ersten Frage nach den Informationen geht es in der Antwort gleich um das Zwei-Quellen-Prinzip. Es wird nicht einfach aufgeschrieben, was von einer Quelle behauptet wird. Das Gesagte wird noch einmal überprüft und durch mindestens eine weitere Quelle bestätigt.

Schnell geht es im Gespräch auch darum, dass Journalistinnen und Journalisten nicht von der Politik vorgeschrieben bekommen, worüber sie berichten sollen, sondern frei und unabhängig entscheiden, was sie schreiben.

Doch die Schülerinnen und Schüler interessiert nicht nur die journalistische Arbeitsweise, sondern auch die Zeitungsproduktion: In der 8e kommt wie in der 8f die Frage auf, wie lange es dauert, bis eine Ausgabe vorliegt. Die Antwort versteckt sich schon in dem Begriff „Tageszeitung" – innerhalb von 24 Stunden muss sie fertig sein.

Dabei wird der Tag bis in den späten Abend hinein genutzt, um Artikel zu schreiben und die Zeitungsseiten zu gestalten. Nach dem Redaktionsschluss werden die Exemplare in der Nacht gedruckt und bis zum frühen Morgen in den Briefkästen der Leserinnen und Leser verteilt. Wenige Stunden später wird dann schon die nächste Ausgabe geplant.

Die Zeitung nun regelmäßig in der Schule zu lesen, finden die Achtklässlerinnen und Achtklässler gut. „Mit dem Zeitunglesen kann man sein Allgemeinwissen stärken", sagt Ecrim (13). Für Kaan ist besonders der Sportteil spannend. „Da stehen Dinge, die ich sonst nicht lesen würde", so der 13-Jährige.

Hemen hat in der gedruckten Zeitung einen Vorteil gegenüber Online-Veröffentlichungen oder digitalem E-Paper erkannt: „Die ist zum Beispiel für ältere Leute gut, die sich nicht so sehr mit Technologie auskennen."

Der Klassenlehrer der 8f, Leif Gustafson, blickt aus einem etwas anderen Winkel auf das Projekt MiSch. Dadurch werde das Zeitunglesen zumindest für einige Zeit ein Teil des Alltags. „Es ist wichtig, Medien und Nachrichten für Schülerinnen und Schüler erlebbar zu machen." Durch MiSch werde die Welt der Medien etwas weniger abstrakt.

Das Projekt wird die Klassen der Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule wie auch der anderen Schulen noch einige Wochen begleiten. Dazu gehört nicht nur die Zeitungslieferung und der Besuch aus der Redaktion: Am Mittwoch ist die letzte Chance für die teilnehmenden Klassen, sich für einen Blick hinter die Kulissen der Wunderino-Arena zu bewerben. Am Donnerstag wird die Gewinnerklasse von der Förde Sparkasse ausgelost.

 

 
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