Das neue Mobilitätssystem Kiels

Jorve Skrabs, Tom Waldheim, Elias Belke 18. November 2021 1 Kommentar(e)
Die SprottenFlotte in der Osthausenstraße ©

Mobilisierung der SprottenFlotte: Große Pläne für die Zukunft

KIEL.
Leise raschelt das Laub unter unseren Rädern der Kieler SprottenFlotte, als wir durch den Stifter Wald fahren. Wir sind auf dem Weg zum Kieler Wissenschaftspark. Dort erwarten uns schon Benno Hilwerling und Ulrike Schrabback von der KielRegion, um unsere Fragen zur SprottenFlotte zu beantworten.
Die SprottenFlotte, das Bikesharing Programm der Kielregion, wirbt mit Spontanität, Nachhaltigkeit und niedrigen Kosten. Auf den kurzen Strecken in der Stadt ist das Fahrrad eine umweltfreundliche Alternative zum Auto. Gerade deshalb ist das Bikesharing-System für Pendler oder Einwohner, welche gerne flexibel und kostengünstig unterwegs sind und kein eigenes Rad besitzen, eine gute Option.
Obwohl die Idee der SprottenFlotte schon aus dem Jahr 2015 stammt, fing die Planung des Projekts erst Anfang 2019 an. Am Ende des Jahres 2019 ist die SprottenFlotte dann mit 150 Fahrrädern an 17 Standorten in Kiel in die Pilotphase gestartet. Die Nutzung der SprottenFlotte steigt von Jahr zu Jahr und weitet sich auch im Umland aus.
Gegründet wurde die SprottenFlotte von 20 Mitarbeiter der Kiel Region. Durch die Unterstützung der Förde Sparkasse zu ihrem 225 jährigen Jubiläum konnte dieses Jahr die SprottenFlotte auf Wunsch der Nutzer um 80 E-Bikes und fünf E-Cargo-Bikes an rund 15 E-Stationen erweitert werden. „Mittlerweile besteht die SprottenFlotte aus 600 Fahrrädern, 17 Lastenrädern, welche erst dieses Jahr dazugekommen sind, an rund 100 Stationen in der Kiel-Region, in Eckernförde, Rendsburg, Plön und Preetz."
Seit Frühjahr 2020 gibt es auch bei uns in Altenholz-Stift am Rathaus eine Station. Ordentlich aufgereiht zwischen zwei SprottenFlotten Schildern stehen dort einige Fahrräder und warten auf uns. Über die App Nextbike leihen wir die Fahrräder aus, alternativ hätten wir sie auch über die Hotline oder die Website leihen können.
Nextbike ist eine App, mit der man deutschlandweit alle Fahrradverleiher finden kann. Den Service, das Sauberhalten der Stationen und die Reparatur der Sprottenräder erledigen ebenfalls die Mitarbeiter von Nextbike.
Die App lässt sich von uns sehr leicht bedienen: Schon vorher haben wir uns registriert und die Kreditkarte unserer Eltern als Zahlungsmethode hinterlegt.
Denn für uns als Minderjährige ist es leider nicht möglich die Räder alleine auszuleihen. An der Station in Altenholz-Stift scannen wir jeweils den QR-Code eines Fahrrads. Es kann losgehen.
Am Zielort angekommen, parken wir unsere Sprottenräder in der Station ein und drücken das Schloss herunter. Damit ist unsere Ausleihe beendet. Um wirklich sicher zu sein, dass die Abgabe auch funktioniert, haben wir nochmal in der App nachgeschaut.
Die Fahrräder können an jeder beliebigen SprottenFlotten Station abgegeben werden. Nur bei den E-Bikes sollte man darauf achten, sie an einer E-Station abzugeben, sodass sie für weitere Fahrten geladen werden können. Sollte die Station voll sein, kann man sein ausgeliehenes Fahrrad, mithilfe von GPS, im Umkreis von 5 Metern an der Station abstellen.
Dadurch, dass die erste halbe Stunde mit einem konventionellen Fahrrad kostenlos ist, haben wir die Räder gratis nutzen können. Das macht vor allem kurze Fahrten z.B. zur Arbeit oder zur Uni u.s.w attraktiv. Danach kostet jede weitere halbe Stunde 1 Euro. Maximal bezahlt man 9 Euro. Lastenräder kosten ebenfalls 1 Euro pro 30 Minuten und der Tageshöchstsatz liegt bei 12 Euro. E-Bikes und E-Cargo-Bikes kosten in der ersten halben Stunde 2 Euro, danach jede weitere halbe Stunde 1 Euro.in der Das Konzept, welches nun die erste halbe Stunde kostenlos ist, soll bis spätesten 2022 für jede Fahrt mit dem Rad gelten. Verlockend für Studenten, die nicht viel Geld für Bus oder Bahn ausgeben wollen.

Jana Haverbier, die Prokuristin der Kielregion, erklärt:
„Ein Bikesharing-System ist für die Städte und Kommunen rein finanziell kein gewinnbringendes Geschäftsmodell". Sondern es ginge um die Entlastung der Straßen und Förderung der Attraktivität der Region. Leider sind noch keine Monats-oder Jahreskarten für Studenten oder Vielfahrer vorhanden.

In Planung sind weitere Stationen, die die Lücken auf der Karte der Kiel-Region füllen sollen. „Wenn wir eine neue Station bauen, sind wir auch vor Ort und sehen zu, dass sie gut aussieht", sagt Frau Schrabback, Geschäftsführerin der Kiel- Region.
Außerdem sollen neue Preise für die Sprottenräder festgelegt werden.
„Die SprottenFlotte", erklärt Frau Schrabback, „hat noch Große Pläne".

 

 
1 Kommentar(e)
  1. Klaus
    10. Februar 2023

    Ich finde diesen Artikel sehr gelungen. Er belichtet viele Positive und einige negative Seiten der Kieler Sprottenflotte. Top

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