Fast jede Frau erfährt sexuelle Gewalt

Hanne Gätjens; Maria Guggenberger 9. November 2021 2 Kommentar(e)
Bild von einer #metoo Aktion. Diese wurde im Oktober 2017 ins Leben gerufen, in Bezug auf dem Weinstein-Skandal. © https://www.procurious.com/blog-content/2018/03/Screen-Shot-2018-03-02-at-12.52.08.png

Ungewollte Berührungen, sexuelle Bemerkungen und Beleidigungen: Frauen erfahren dies häufig in der Öffentlichkeit. Das geschieht oftmals durch Worte, Handlungen und Gesten. Ein Viertel der Taten passiert im Kindesalter und ein weiteres Viertel im Teenaageralter. In zweidrittel der Fälle sind die Täter aus dem näherem Umfeld. Die Infos stammen aus einer Studie der Hochschule Merseburg von Juni bis Oktober 2020. Laut der Studie wurden vor 20 Jahren nur etwa die Hälfte der Fälle gemeldet mittlerweile sind es aber über 90%. Am meisten werden professionelle und private Hilfsangebote von diversen Personen( 61 %), Frauen (45%) und am wenigsten von Männern genutzt. Nur ein Viertel der Betroffenen Männer nimmt Hilfe in Anspruch.
Häufig leiden die Opfer auch noch Jahre später an den Folgen der sexuellen Gewalt. In der Studie gaben 61 % der Betroffenen Männer, 36% der betroffenen Frauen und 20% der diversgeschlechtlichen Personen an, beschwerdefrei zu leben.
Am meisten belastend sind laut der Studie Vergewaltigungen. Die Betroffenen leiden meist ein Leben lang unter den Folgen. Bei der Frage wie belastend es für die Opfer ist, spielt oft die Bekanntheit des Täters und das Alter zum Zeitpunkt der Tat eine starke Rolle. Etwa 10% bis 20% der Täter sind weiblich und 80% bis 90% der Täter sind männlich. Deutschlandweit wurden in den letzten Jahren ca. 80% der Fälle aufgeklärt und in Berlin wurde in den letzten Jahren ca. 60 % der Fälle aufgeklärt. In Kiel beträgt die Aufklärungsrate in den letzten Jahren zwischen 70 und 80%. 

Zwar ist die Aufklärungsrate bei sexuellen Übergriffen höher als früher, trotzdem gibt es eine große Dunkelziffer und einen hohen Aufklärungsbedarf.

 

Hilfs- und Beratungsangebote für Betroffene

Wenn Sie Hilfe benötigen, können sie sich an das "Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch" wenden. Unter der Nummer 0800 2255 530 können Sie montags, mittwochs und freitags von 9 Uhr bis 14 Uhr und dienstags und donnerstags von 15 Uhr bis 20 Uhr bundesweit Hilfe kriegen. Dies geht kostenfrei und anonym. Sie können an das "Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch" auch online schreiben. Eine Onlineberatung sowie ein kostenfreies, anonymes Telefongespräch bietet auch die "Nummer gegen Kummer" an. Diese können Sie unter der Nummer 08000 116 016 rund um die Uhr und das ganze Jahr über erreichen.

 

Unsere Empfelung 

Wir empfehlen einen Selbstverteidigungskurs zu besuchen, um sich im Ernstfall verteidigen zu können.

 

 
2 Kommentar(e)
  1. Leonie
    18. November 2021

    Sehr informativer Artikel!
  2. Leonie
    18. November 2021

    Sehr informativer Artikel!

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert