Schülerin seit 1000 Tagen vermisst!

Bericht, Clara Gosling (8a) 13. November 2021 3 Kommentar(e)
Fahndungsfoto: Rebecca R. © Polizei Berlin

15-jährige Rebecca R. noch immer verschwunden.

Berlin. Rebecca R. wird bereits seit über zwei Jahren vermisst und noch immer fehlt jedes Lebenszeichen.
Am Montagmorgen des 18. Februars 2019 verschwand die damals 15-jährige Rebecca Reusch spurlos. Die Nacht zuvor hatte sie bei ihrer älteren Schwester und ihrem Schwager in deren Wohnhaus in Berlin-Neukölln verbracht. Ihre Schwester war bereits mehrere Jahre zuvor ausgezogen, die Beziehung zu ihrer Familie hatte sich damit aber keineswegs verschlechtert. „Wir waren immer eine ganz enge Familie.", erwähnte auch die Mutter der beiden in einem späteren Interview. 
Rebecca hatte viele ihrer Wochenenden bei ihrer Schwester verbracht, weshalb die Ereignisse des 18. Februars so schockierend für alle Familienmitglieder sind.
Rebeccas Schwester verließ an jenem Tag, wie auch an jedem anderem, das Haus gegen sieben Uhr morgens, um zur Arbeit zu gehen. Deren Ehemann hingegen war erst gegen fünf Uhr von einer Firmenfeier zurückgekehrt und schlief zu dem Zeitpunkt noch, wie er in einer Befragung durch die Polizei bekanntgab. Geweckt wurde dieser durch einen Anruf von Rebeccas Mutter. Sie bat ihn, ihre Tochter zu wecken, da diese nicht erreichbar war.
Als er allerdings das Wohnzimmer betrat, stellte er fest, dass Rebecca nicht mehr dort war. „Ich habe mir nicht weiter Gedanken darüber gemacht. Ich dachte, sie sei einfach früher zur Schule gegangen.", äußerte er sich zu der Frage, warum er daraufhin nicht nach ihr gesucht hatte. Wie nach einer Befragung ihrer Lehrer festgestellt wurde, war sie an dem Morgen aber nicht in der Schule erschienen. Die Polizei wurde erst eingeschaltet als sie am Nachmittag nicht wieder nachhause kam.
Bis heute ist nicht bekannt, wann, wie oder wohin sie verschwunden ist. Bekannt ist nur, dass es irgendwann vor dem Schulstart geschehen sein muss. Des Weiteren weiß man, was mit ihr zusammen verschwunden ist: Die Kleidung, die sie am Vortag getragen hatte, eine lilafarbene Vliesdecke, ihre Polaroidkamera, ihr Handy und ihr Schulrucksack.
Es gibt zahlreiche Zeugen, die behaupten, Rebecca gesehen zu haben. Einige wollen sie an besagtem Morgen zwischen Bushaltestelle und Schule gesehen haben. Andere meldeten sich Wochen später mit Sichtungen unter anderem in Krakau (Polen). Die Mordkommission, die den Fall im März 2019 übernommen hatte, ging solchen Hinweisen allerdings nicht gründlich nach. „Kaum welche der Zeugen konnten die angebliche Rebecca genauer beschreiben, als wir es für die Fahndung getan haben. Die Wahrscheinlichkeit, dass es wirklich Rebecca war, ist also sehr gering.", begründeten die Ermittler ihre Entscheidung.
Außerdem hatten sie von Anfang an einen Tatverdächtigen im Auge: Rebeccas Schwager wurde wegen Verdacht auf Mord an der Schülerin zweimal kurzzeitig festgenommen. Beide Male fehlten allerdings die Beweise, weshalb er wieder entlassen wurde. Es gab mehrere Gründe für den Verdacht gegen den Schwager: Unter anderem wurde der Verdächtige zweimal von Verkehrskameras auf der Autobahn Richtung Polen erfasst. Einmal am Morgen des 18. Februars und einmal am Abend des Tages darauf. Eine Begründung gab er der Polizei hierfür nicht. Die Familie des Mädchens hat jedoch keine Zweifel an seiner Unschuld.
Daraufhin fand die erste von zahlreichen groß angelegten Suchaktionen statt. Der komplette Wald, der von ihrem Schwager besucht wurde, wurde durchsucht. Doch auch mithilfe von Spürhunden und Helikoptern fanden sie keine Spur von Rebecca.
Auch der Wald und See in Wolzig und ein Wald in Storkow wurden abgesucht, ebenfalls ohne Erfolg. Warum ausgerechnet dort gesucht wurde, hat die Polizei nicht bekanntgegeben.
In Mai 2020 wurde die Ortung von Rebeccas Handy auf ganz Osteuropa erweitert. Leider ergab sich auch dort bisher nichts Neues. Die Ermittlungen sind trotzdem noch nicht abgeschlossen, weshalb der Fall auch noch immer aktuell ist. Rebeccas Eltern hoffen immer noch auf die Rückkehr ihrer Tochter. „Für uns ist es noch immer genauso schlimm wie in den ersten Tagen, aber wir können noch nicht aufgeben.", wie ihre Mutter in einem Interview Anfang 2020 aussagte.

 
3 Kommentar(e)
  1. Tiziana Pauline Dauster
    15. November 2021

    Liebe Clara Gosling, Ich finde deinen Bericht sehr ausführlich und sachlich geschrieben. Man dachte fast, dass es ein Artikel von einem professionellen Journalisten geschrieben wurde. Er ist sehr ausführlich geschrieben und man kann sich nun selber ein Bild von dem Fall machen. Viel Erfolg beim Wettbewerb T.iziana Dauster
  2. Johanna Lita Harney
    15. November 2021

    Moin, wünsche dir viel Glück beim Wettbewerb! Dein Text ist sehr gut geschrieben und beinhaltet alle nötigen und wichtigen Informationen :)
  3. Amina
    16. November 2021

    Liebe Clara, ich finde du hast den Text sehr gut geschrieben. Er ist sehr informativ und sehr interessant. Ich hoffe das Rebecca irgendwann zu ihrer Familie zurückkehrt

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