Die WM in einem Land so groß wie Thüringen?

Lina, 8c, Gymnasium Schloss Plön 20. November 2022 2 Kommentar(e)
Das Lusail Iconic Stadium in Katar. (Archivfoto) © MB Media Solutions/Imago Images (Frankfurter Rundschau)

Die Fußball WM 2022 wird in dem kleinen Land Katar stattfinden. Aber warum ist die Vergabe der WM an Katar so umstritten?

Katar hatte eigentlich keinen Bezug zum Fußball, also mussten extra acht Stadien in dem Wüstenstaat gebaut werden, obendrauf Straßen und U-Bahnstrecken. Die Arbeiter, die die Stadien bauten, mussten teilweise bis zu 45° und die brennende Sonne aushalten. Auch in den Unterkünften herrschten laut Medienberichten schreckliche Bedingungen. Es sind wohl bis zu 6.500 Menschen im Zusammenhang mit den Bauarbeiten für die WM gestorben, ob bei Arbeitsunfällen oder durch einen Herzinfarkt aufgrund der schwierigen Bedingungen. Außerdem leben in Katar rund 3 Mio. Menschen, wovon nur ca. 11% Katarerinnen sind. Der Rest sind hauptsächlich Arbeitsmigranten aus z. B. Süd- und Ostasien sowie Afrika.

Doch warum findet die WM jetzt in Katar statt, wenn hierfür solche Opfer erbracht werden mussten? Es standenbeispielsweise noch die USA, Australien, Japan und Südkorea zur Auswahl. Durchaus sehr attraktive Länder, wobei Katar eher Außenseiter für die WM-Vergabe war. Man braucht anscheinend gute Kontakte zum Fifa-Exekutivkomitee, um den Zuschlag für die WM zu bekommen. Das Land, welches die Vergabe gewinnen wollte, musste mindestens 13 Mitgliederstimmen bekommen, also die Mehrheit. Mitglieder des Exekutivkomitees, die noch nicht wussten, für wen sie stimmen würden, wurden wohl irgendwie überzeugt, für ein bestimmtes Land zu stimmen. Es wird spekuliert, dass dies durch die Zahlung von Schmiergeldern in hohen Summen geschah. Vielleicht holte sich Katar die Fußball Weltmeisterschaft 2022 also durch Lug und Betrug.
Doch nicht nur Katar hat es so gemacht, wahrscheinlich wurden auch die WMs in Russland, Südafrika, Brasilien und in Deutschland (2006) „erkauft". Die Fifa habe versagt, denken viele Menschen. In Katar fällt dieser mutmaßliche Betrug allerdings sehr auf. Und das liegt auch an der politisch umstrittenen Lage vor Ort: Dort ist Homosexualität verboten und Frauen werden unterdrückt. Wollen Spieler, die sich für Menschenrechte aussprechen, wirklich in solch einem Land ohne schlechtes Gewissen Fußball spielen?
Andererseits ist die Fußball-WM für jeden Spieler eine große Ehre und ein tolles Ereignis. Und möchte man als Fußballfan die Weltmeisterschaft gucken oder sie boykottieren?

Ich finde, dass es wichtig ist, sich zu informieren, um sich selbst eine Meinung hierzu zu bilden. Was denkt ihr darüber?

 
2 Kommentar(e)
  1. TerraX
    21. November 2022

    Der Text ist sehr gut und ist auch sehr aktuell
  2. Mia-Lotta
    21. November 2022

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