Eine Familie . Früher wie heute

Mayra 8c Holstenschule 20. November 2022

Eine Familie . Früher wie heute

Die Familie der Eulenburgs besteht schon seit über 800 Jahren. Ich bin ein Teil dieser Familie und schreibe darüber.

Das Geschlecht der Eulenburgs wurde früher Ileburg genannt. Es gehört zum sächsischen Uradel. Der Erste nachweisbare Ileburg war Conradus Ileburg welcher um 1100 lebte .Über die Jahre wuchs die Linie der Ileburgs und wurde durch viele Hochzeiten zur Familie der Eulenburgs.
Die Familie der Eulenburgs teilte sich damals in 4 Linien welche bis heute bestehen. Die Namen der Linien beziehen sich auf die Gutshöfe, auf denen die jeweiligen Familienzweige lebten.
Wicken (heute Russland), Prassen (heute Polen), Gallingen (heute Polen) sowie Liebenberg Hertefeld (Brandenburg und Niederrhein). Alle Stammsitze gingen in Folge des zweiten Weltkrieges verloren, weil die Gebiete entweder nicht mehr zu Deutschland gehörten, oder die Güter auf dem Gebiet der DDR enteignet wurden.
Der Erste Eulenburg der Linie Wicken war Heinrich Graf zu Eulenburg, Der Erste der Linie Prassen war Botho-Wilhelm Graf zu Eulenburg. Als Erster der Linie Gallingen ist Ernst Graf zu Eulenburg bekannt und als Erster der Linie Liebenberg/Hertefeld taucht Friedrich-Leopold Graf zu Eulenburg auf. Alle lebten um 1800.
In den Rangstufen der Adelstitel bilden die Grafen das Bindeglied zwischen dem Hochadel und dem niederen Adel.

Die Familie ist wie erwähnt eine Grafenfamilie. So war es früher und so ist es teilweise auch noch heute. Doch wie lebte es sich als Gräfin früher? Interview mit einer geborenen Gräfin zu Eulenburg.
Geborene Gräfin zu Eulenburg:" Als kleines Kind habe ich das kaum gemerkt.Außerdem habe ich auf einem kleinen Gut gelebt welches aber nicht uns gehörte, da wir wegen des Krieges flüchten mussten. Auf diesem Gut waren wir aber tatsächlich geschätzt. Mit den anderen Kindern dort habe ich kaum gespielt. Es stand einfach nicht zur Debatte."

Bedeutet es heute noch etwas ein fester Teil der Familie zu sein?
G:"Gefühlsmäßig bedeutet es mir viel. Eine große Bedeutung des Adels wegen hat und hatte es selten. Es wurde nie gestichelt."

War es schwer oder hat es damals für Kritik gesorgt als Adelige einen Bürgerlichen zu heiraten?
G:"Es war überhaupt nicht schwer, da meine Eltern auf diesem Gebiet sehr tolerant waren. Außerdem mochten sie meinen Mann. Sie fanden es eher gut, dass wir den gleichen Beruf ausübten."

Und gab es Stress wegen des Namens ?
G:"Einen Doppelnamen anzunehmen war damals nicht Sitte.Die Frau nahm den Namen des Mannes an. So war es auch bei uns."

Die Familie der Eulenburgs versammelt sich alle 2 Jahre zu einem großen Familientreffen aller Linien um sich auszutauschen, um sich zu unterhalten oder um einfach die Familie wieder zusehen.
Was halten sie davon?
G:"Ich finde das Familientreffen total super, weil wir sonst keine Gelegenheit haben alle zu sehen. Ich freue mich immer sehr, wenn es wieder stattfindet und man sich wieder mit allen unterhalten kann. An dieser Stelle muss ich auch ein riesen Lob an die Leute, die es immer organisieren, aussprechen. Auch fühlt es sich gut an, einen großen, nachverfolgbaren Stammbaum zu haben."

Der vermutlich bekannteste Eulenburg war Philipp zu Eulenburg. Er kam aus der Linie Liebenberg / Hertefeld und lebte von 1847 bis 1921. Er war befreundet mit dem damaligen deutschen Kaiser Wilhelm II. Philipp oder damals „Phili" genannt war sein enger Vertrauter und Berater bis sich der Kaiser 1908 aufgrund einer politischen Intrige von ihm abwandte. Man munkelte dass die beiden eine Affäre gehabt haben könnten. Es wurde öffentlich über schwule Neigungen der beiden diskutiert, was damals ein absolutes „No Go" und auch noch strafbar war. Es kam sogar zu Gerichtsprozessen, welche aber alle nicht zu Ende geführt wurden. Philipp war ein erfahrener Diplomat und hat den Kaiser auch gegen dessen Gegner unterstützt. Manche behaupten, dass vielleicht die politischen Entwicklungen und Krisen, die zum erste Weltkrieg geführt haben, anders verlaufen wären, wenn es diese Intrige nicht gegeben hätte und Philipp zu Eulenburg noch der Berater des Kaisers gewesen wäre.

Wie Sie sehen, besteht diese Familie schon seit so vielen Jahren und so wie es aussieht wird sie auch noch lange fortbestehen.

 
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