Steffen Ochs( Pflegedienstleitung) gibt uns am 03.11.2022 einen tieferen Einblick durch die Brille der Pflegerinnen und Pfleger am UKSH.
Kiel. In den insgesamt 2 UKSH Kliniken in Kiel und Lübeck gibt es 14.000 Mitarbeiter/innen, wovon 1.300 als Pflegekraft in Kiel arbeiten. Trotz dieser Anzahl an Menschen gibt es eine Personalknappheit in der Pflege. "Auf der Stelle könnte ich 15 Personen einstellen", sagt Steffen Ochs.
Als Angestellter beim Land Schleswig- Holstein beträgt das Netto Anfangsgehalt momentan ca. 2.800 Euro und kann durch zusätzliche Qualifikationen gesteigert werden. Es gibt sogar interne Freizeitangebote speziell für Mitarbeiter. Eine Vollzeitkraft arbeitet in der Woche 38,5 Stunden, am Tag 7,7 Stunden und Nachtschichten dauern 9,25 Stunden. Der Frühdienst beginnt um 5:45 Uhr- 14:00 Uhr, die Spätschichten gehen von 12:20 Uhr- 20:35 Uhr und Nachtdienste fangen um 20:15 an und gehen bis 6:15 Uhr. Durchschnittlich hat ein Pfleger 5 Nachtschichten im Monat.
Außerdem muss man in diesem Beruf stressrestistent sein. Auch schnelle Reaktionen gehören immer dazu. Auf einer Intensivstation kümmert sich ein Pfleger/ eine Pflegerin um 2 Patienten. Es gibt 7 Intensivstationen für Erwachsene und 2 für Kinder. Ohne die Kinder-Intensivstationen sind das 80 Betten. Es ist sehr knapp bemessen, da in Kiel zusätzlich auch schwere Krankheitsfälle aus anderen Kliniken aufgenommen werden müssen.
Aktuell sind 3 Intensivpatienten mit Covid- 19 infiziert. Die meisten Coronapatienten kommen in die Notaufnahme oder auf die normalen Stationen.
Am UKSH werden im Jahr deutlich über 50.000 Patienten aufgenommen und davon am Tag ca. 4-5 auf der Intensivstation. Da dort alles sauber und hygenisch sein muss, gibt es für die Pfleger, die Besucher und die Patienten, die auf die normalen Betten kommen, noch eine FFP2 Maskenpflicht. Außerdem muss man einen negativen Test vorweisen.
Herr Ochs hat mit seiner Ausbildung 1993 angefangen und sie 1996 beendet. Insgesamt ist er jetzt schon 30 Jahre in diesem Beruf tätig. "Ohne Langeweile und mit 10 extra Prüfungen." ,,Es ist ein sehr spezieller Beruf, den man nicht nur wegen des Geldes macht", sagt er in dem Interview am 03.11.2022, "Ich wollte helfen und für andere da sein. Man kommt den Menschen in diesem Beruf sehr nahe."
Außerdem müssen sich die Pfleger/ innen öffnen und das, was auf der Arbeit geschehen ist, dort lassen. Kreativität ist sehr wichtig, denn man muss immer schnell neue Lösungswege finden. In dem ganzen Konzept steckt viel Entwicklungspotential. "Hier arbeiten viele kluge Köpfe," sagt Steffen Ochs zum Abschluss des Interviews. Vielleicht hat er bald ein paar neue Gesichter / Kollegen, die auch für andere da sein wollen und mit Eifer dabei sind, denn ohne die Pflegerinnen und Pfleger am UKSH würden viele Menschen sterben.
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