Was die Wirtschaft am Laufen hält

Mathis Lorenzen, 8d EBG 18. November 2022
Gebäude der Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft, © KiWi GmbH – die Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft

Das Gebäude, in dem die Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft, kurz KiWi angesiedelt ist, ist groß. Die Backsteinmauern in einer hufeisenähnlichen Form angeordnet, steht es in der Landeshauptstadt. Doch was vertsteckt sich hinter den Gemäuern? Was ist die Aufgabe dieser Gesellschaft?

An der Wand des Büros hängt ein Whiteboard, einige Zettel sind angeheftet, ein Stift ruht in seiner Halterung und ein Plakat zur Kieler Woche leistet ihm Gesellschaft. Auch ein Kalender hängt an der Wand neben einem Fenster, das auf den Innenhof gerichtet ist. Ein Tisch mit Monitor, das ist der Platz, an dem Barbara Weig arbeitet.

Ihre Gesellschaft hat vielfältige Aufgaben: Immobilien werden vermittelt, Wirtschaftsmarketing wird betrieben, Unternehmen beraten, vernetzt und Start-ups werden unterstützt. Die Beteiligungsgesellschaft, die von der Stadt verwaltet und finanziert wird, organisiert Veranstaltungen und sorgt für Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Automatisierung von Prozessen wird angeregt, zum Beispiel durch 3D-Druck und Robotik, so werden Kosten verringert und Mitarbeiter gespart. Doch es geht nicht um kurzfristige Profite. Sozial, ökologisch und ohne Raubbau an Natur und Mensch soll die Wirtschaft sich weiterentwickeln.

Frau Weig arbeitet in dem aus sechs Personen bestehenden Bereich "Innovation und Talente". Jeder Tag ihrer Arbeit ist anders, die Themen vielfältig. In Austausch mit anderen Organisationen werden Konferenzen und Meetings geplant und veranstaltet. Dort treffen sich Vertreter der Wirtschaft, Politiker, Experten und Wissenschaftler, um miteinander in Austausch zu treten.

Barbara Weig ist also viel unterwegs, oft mit dem Fahrad, wie sie berichtet. Ihre Ziele befinden sich allerdings nicht nur in Kiel. Ihr Job bringt sie bis nach Lübeck, Flensburg oder sogar teilweise bis nach Dänemark.

Um die Innovation in Kiel und der Region zu fördern, wird also viel unternommen. Konkrete Projekte, die aus dieser Arbeit entstanden sind, bieten für Unternehmen viele neue Perspektiven. Ein Beispiel dafür ist der Beirat Bahntechnik, der mittlerweile schon seit fünfJahren besteht. Um Tests neuer Technik für Bahnunternehmen zu ermöglichen, wurde ein stillgelegtes Bahngleis von einigen Kilometern Länge zur Verfügung gestellt. So wird der normale Bahnverkehr nicht eingeschränkt. Zwischen Bad Malente und Lütjenburg wird jetzt also sowohl von Unternehmen als auch von Hochschulprofessoren geforscht. Außerdem werden Studierende mithilfe dieser Strecke bei ihrer Abschlussarbeit unterstützt.

Durch Innovation können auch Probleme wie Fachkräftemangel gemindert werden. Dadurch dass immer weniger Menschen geboren werden, müssen den Arbeitern Aufgaben abgenommen werden. Automatisierung von Prozessen und küstliche Intelligenz sowie Apps für das Managment tragen dazu bei. Ein gutes Beispiel ist etwa ein Projensdorfer Hersteller von Pharmazieprodukten für Tiere. Dieses Unternehmen hat eine Verpackungsanlage, die vollständig autonom agiert und nur von Zeit zu Zeit überwacht werden muss.

Allerdings, so erklärt Frau Weig, hat die KiWi kein eigenes Kapital, um Unternehmen finanziell zu unterstützen. Die Arbeit beschränkt sich also auf Organisation und Beratung. Doch auch diese Dinge sind essentielle Komponenten und für die Planung unabdingbar. Frau Weig führt viele Telefonate und gerade in der Corona-Pandemie auch viele Videocalls. Auch bei der KiWi selber können Treffen stattfinden. In einem eigenem Meetingraum zum Beispiel. Ein Raum mit mehreren großen Whiteboards und einigen Stühlen, die um einen von den Leuchtstoffröhren angeleuchteten Tisch stehen.

Nicht nur innovative Projekte können hier besprochen werden, sondern auch die effektive Nutzung des begrenzten Raumes Kiels. Das KiWi ist nähmlich auch für den Verkauf von Gelände und Immobilien, die nicht auf dem freien Markt sind, zuständig. Solche Flächen werden von der Stadt oder der KiWi gekauft, wenn nötig werden Gebäude abgerissen oder Infrastruktur errichtet, um diesen Raum zu erschließen. Gerade wird etwa ein Gelände in Friedrichort neu geplant, um es wieder nutzbar zu machen.

Generell wird viel getan, um den Standort Kiel zu unterstützen. Im Projekt Kiel Works werden Kieler Studenten an Unternehmen vermittelt, damit sie hier später auch ihren Job ausüben und die Unternehmen mit jungen Fachkräften versorgt werden.

Kollegen von Frau organisieren zudem die digitale Woche Kiel, eine große Veranstaltung für Fachleute, aber auch für jeden sonst, der sich für digitale Themen interessiert.

Doch welche Vorteile hat der Standort Kiel eigentlich?

Die Stadt ist groß genug, aber nicht zu groß. Das führt dazu, dass es nötige Infrastruktur und Arbeiter gibt. Dadurch dass Kiel eine Landeshauptstadt ist, sind hier die Ministerien und Landeseinrichtungen untergebracht. Kiel hat einen großen Hafen, viele Bildungseinrichtungen und Forschungsinstitute, außerdem ist Schleswig-Holstein einer Studie nach das glücklichste Bundesland. Das alles macht Kiel als Standort insgesamt attraktiv.

Das KiWi leistet also einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Kiel. Die Aufgaben und Themen sind breit gefächert und der Job dort vielseitig. So wird man auch die Probleme der Zukunft leichter gelöst bekommen.

 
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