Zerstörerisches Hochwasser, Teil 2

Lara K., 9c GymAhz 14. November 2023
Ein beschädigtes Schiff inmitten von Trümmern. © © Katharina Magnus

Aber weitaus am meisten ist der Stadtteil Schilksee beschädigt. Am Strand fehlen über 150 Strandkörbe - sie sind entweder Opfer der alles verschlingenden Wellen geworden oder liegen als zertrümmerte Gerippe zwischen strähnigen Haufen angespülten Seegrases. Eine Etage höher, am Rand der Steilküste, ist für neugierige Spaziergänger Endstation: Wegen Unterspülung ist die Steilküste gesperrt.

Nicht weit entfernt liegt der Olympiahafen Schilksee. Rund 850 Wasserliegeplätze sind hier für größere und kleinere Boote vorhanden, man findet hauptsächlich Segelboote vor.
Nach diesem Sturm jedoch ist alles anders. Mehr als 30 Yachten und Boote sind gesunken, hunderte beschädigt.
„Gespenstisch und apokalyptisch", so beschreibt Katharina Magnus den Hafen nach dem Sturm. Das Boot ihres Onkels lag während der Sturmflut im Wasser, sodass sie das Geschehen im Hafen mitbekommen hat.

„Wir konnten uns die Wucht, die dieser Sturm bzw. das Hochwasser haben würde, vorher nicht ausmalen", sagt sie. Während der Sturmnacht habe die Möglichkeit, dass Schiffe im Hafen sinken könnten, nicht einmal innerhalb ihrer Vorstellungskraft gelegen. Das Ausmaß der entstandenen Schäden ist so groß, dass ca. zwei Wochen veranschlagt werden, nur um das Schadensausmaß im Olympiahafen aufzunehmen. Erste Schätzungen vermuten Kosten in Millionenhöhe, um alle Schäden zu reparieren.
Das Schreckensbild erstreckt sich von weggerissenen Stegen bis hin zu Schiffen, die über eigentlich schützende Steinmole ins Meer gespült wurden. In der Böschung, welche vom Hafenbecken zur Promenade hinaufführt, und in der Mole fehlen Steine - die bis zu 1,90 Meter über den Normalwert angestiegenen Fluten haben klaffende Löcher hineingerissen, die den Beobachter anstarren wie leere Augenhöhlen.
Die Schwierigkeit für alle Eigentümer der 450 im Wasser verbliebenen Boote war zu Beginn des Sturmes die Längeneinstellung der Bootsleinen. „Durch das rasant ansteigende Hochwasser mussten die Leinen ausreichend gefiert (lockergelassen) werden, aber natürlich auch nicht so stark, dass das Boot vorher schon irgendwo gegengestoßen wäre", berichtet Katharina Magnus. Ihr Mann sei am Nachmittag in der Dämmerung zum letzten Fieren noch einmal im Hafen gewesen, später wäre es dann aber schon zu gefährlich gewesen, da die Stege zu dem Zeitpunkt bereits überflutet waren.
Glück im Unglück
Das Boot von Katharina Magnus´ Onkel ist glücklicherweise nicht sehr stark beschädigt. „Es ist zum Glück mit ´gebrochenen Armen' davon gekommen: Ein paar abgeknickte Relingstützen, Schäden am Bug- und Heckkorb und ein paar Macken im Gelcoat", erzählt sie im Interview. Nun müsse es in einer Werft repariert werden, wobei es zur Zeit schwierig sei, dort einen Termin zu bekommen. Aber das finde sie nicht so entscheidend, viel wichtiger sei ihr, dass Menschen und Regionen geholfen werde, wo ganze Lebensexistenzen von Familien betroffen seien, weil diese aufgrund der Wasserschäden zum Beispiel ihren Hotelbetrieb verlieren könnten.
Blick in die Zukunft....


 

 
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